Asiatische Urlaubsbildergalerien:

Indonesien Info

 


Herzlich willkommen auf meinen Urlaubs Bilder Galerien...

 

 

 

              

 

Indonesien


Republik Indonesia
Republik Indonesien
Wappen Indonesiens
Amtssprache Bahasa Indonesia
Hauptstadt Jakarta
Staatsform Präsidialrepublik
Präsident Susilo Bambang Yudhoyono
Fläche 1.912.988 km²
Einwohnerzahl 241.973.879 (Stand: Juli 2005)
Bevölkerungsdichte 111 Einwohner pro km²
BIP/Einwohner 954 US-$ (2004)
Währung Rupiah
Zeitzone +7 UTC bis +9 UTC
Nationalhymne Indonesia Raya
Kfz-Kennzeichen RI
Internet-TLD .id
Vorwahl +62
Image:LocationIndonesia.png
Karte Indonesiens


Die Republik Indonesien (indon. Indonesia) wurde am 17. August 1945 proklamiert und am 27. Dezember 1949 unabhängig. Der Name Indonesien setzt sich aus dem lateinischen Wort indus für Indien und dem griechischen Wort nesos für Insel zusammen.

Geografie

Die äquatoriale Inselkette ist bezüglich Fläche und Einwohnerzahl der größte Staat Südostasiens und der größte Inselstaat sowie mit etwa 240 Millionen Einwohnern die viertgrößte Nation der Welt. Die Landfläche Indonesiens verteilt sich auf rund 17.508 Inseln (von denen rund 6000 bewohnt sind). Indonesien erstreckt sich in nord-südlicher Ausdehnung von etwa 6° nördlicher Breite bis 11° südlicher Breite über rund 1.875 km, in west-östlicher Ausdehnung von 95° bis 141° östlicher Länge über mehr als 5.000 km.

Nördlich von Indonesien liegen Malaysia, Singapur, die Philippinen und Palau, östlich Papua-Neuguinea, südlich Australien und der Indische Ozean, letzterer liegt auch westlich von Indonesien. Gegen die Malaiische Halbinsel mit dem westlichen Malaysia und Singapur wird Indonesien durch die Straße von Malakka abgegrenzt und Richtung philippinische Inseln durchläuft die Grenze die Celebes See.

Das indonesische Inselreich durchzieht eine große Anzahl von Meerengen, flachen Nebenmeeren und Seebecken. Im Norden führt eine der wichtigsten Wasserstrassen, die Straße von Malakka, von der Andamanensee in die Karimata-Straße, die nördlich in das Südchinesische Meer führt und südlich in die Javasee. Die Javasee ist zentral gelegen und ist im Süden über Meerengen, wie die Sunda- oder Lombokstraße, mit dem indischen Ozean verbunden. Von der Celebes See zieht die Straße von Makassar in östliche Javasee und die Floressee, die an die Bandasee mit den Gewürzinseln angrenzt. Weitere kleine Meergebiete liegen südlich. Über dem indonesischen Teil der Insel Neuguinea liegt im Norden der Pazifik und südlich die Richtung Australien die Arafurasee und weiter östlich die Timorsee.

Zu Indonesien gehören die Großen (außer dem Nordteil Borneos) und die Kleinen Sunda-Inseln (außer Osttimor) sowie die Molukken, und damit der größte Teil des Indonesischen Archipels, außerdem gehört die Westhälfte Neuguineas (West-Papua, ehemals Irian Jaya) zu Indonesien. Damit liegt Indonesien nicht nur in Asien, sondern hat auch Anteil an Ozeanien.

Die Hauptstadt Jakarta hat etwa 11 Mio. Einwohner und liegt auf der Hauptinsel Java, auf der mehr als die Hälfte der Einwohner des Landes lebt. Flächenmäßig größer als Java sind Kalimantan (Borneo, im Norden liegen Ost-Malaysia und Brunei), Sumatra und Sulawesi. Weitere bekannte Inseln sind das touristisch interessante Bali sowie Komodo, die Heimat des Komodowarans. Durch das umstrittene Projekt Transmigrasi (siehe Literaturhinweis) wurde versucht, das Problem der Bevölkerungskonzentration auf der Insel Java zu lösen, was vor allem auf Borneo und Sulawesi zu schwerwiegenden Zusammenstößen mit der heimischen Bevölkerung führte.

Das Land ist vulkanisch geprägt und dadurch sehr gebirgig. Ein Ausläufer des Pazifischen Feuerrings verläuft quer durch Indonesien und führt zu teilweise großer seismologischer Aktivität. Trotz der Bedrohungen durch Seebeben und die häufig noch aktiven Vulkane (zuletzt waren am 8. Juni 2004 der Mount Bromo sowie einen Tag später der Mount Awu ausgebrochen – zwei Tote, fünf Verletzte) sind einige Inseln, hauptsächlich Java, dicht besiedelt, da der Boden fruchtbar ist und eine intensive landwirtschaftliche Nutzung ermöglicht.

Die größte Erdbebenkatastrophe der jüngeren Geschichte Indonesiens war das Erdbeben im Indischen Ozean am 26. Dezember 2004. Als am frühen morgen gegen 7.58 Uhr die Erde vor der Nordwestküste Sumatras bebte, werden bereits viele Orte schwer beschädigt. Es war das drittstärkste Erdbeben welches jemals gemessen wurde. Nur ca. 15 Minuten später wurden die Menschen, vor allem an der Westküste und in der Region um Banda Aceh, von einem bis zu 15 Meter hohem Tsunami überrascht. In wenigen Minuten wurden ganze Küstengebiete dem Erdboden gleich gemacht. Es starben allein in Indonesien über 170.000 Menschen.

Flora und Fauna Indonesiens sind tropisch. Quer durch das Land läuft die Wallace-Linie, die Fauna und Flora biologisch zwischen Asien und Australien trennt.

Entstehung des Archipels

Die Gegend des modernen Indonesiens entwickelt sich ab dem Pleistozän, wo die heutige Inselregion noch mit dem asiatischen Festland verbunden war. Das Archipel entstand dann während der Tauperiode nach der ersten Eiszeit.

Klima

Das Klima Indonesiens ist tropisch mit relativ gleich bleibenden Temperaturen um 27 °C in Meereshöhe. Geringfügige Abweichungen von diesem Wert werden vom Zenitdurchgang der Sonne verursacht. Die Niederschläge werden vor allem durch Monsunwinde hervorgerufen; dabei fallen im westlichen Teil des Archipels ganzjährig hohe Niederschläge, während im östlichen Teil der Südwest-Monsun relativ trocken ist, da die herangeführten Luftmassen aus dem trockenen Australien stammen und dort nur wenig Feuchtigkeit aufnehmen konnten.

Klimadiagramm Medan (Sumatra).
Klimadiagramm Medan (Sumatra).
Klimadiagramm Surabaya (Java).
Klimadiagramm Surabaya (Java).
Klimadiagramm Balikpapan (Kalimantan).
Klimadiagramm Balikpapan (Kalimantan).
Klimadiagramm Ujung Pandang (Celebes).
Klimadiagramm Ujung Pandang (Celebes).

Bevölkerung

Religion

88,2 % der Indonesier sind Muslime. Praktisch alle gehören der sunnitschen Richtung an. Es gibt in Indonesien insgesamt nur etwa 100.000 Schiiten. Viele Indonesier praktizeren eine synkretische Form des Islam. Anhänger dieser Form nennen sich selbst Abangan. Vorallem in zentral und Ostjava ist diese Form des Islams wo alte javanische und hindustische Traditonen noch eine große Rolle spielen heute noch verbreitet. Früher war sie in ganz Indonesien verbreitet. Heute bezeichnen sich nur noch 30 % als Abangan.

Mit über 213 Millionen Moslems ist Indonesien der größte islamische Staat (Anzumerken ist jedoch, dass manche Völker in Indonesien aufgrund der Staatsideologie den Islam zwar als ihre offizielle Religion angeben, jedoch Animismus praktizieren.)
Etwa 8,9 % der Bevölkerung sind Christen (5,9 % evangelisch, 3 % röm.-kath). Die christliche Kirche in Indonesien ist jung, da das Christentum erst im 17. Jahrhundert (durch niederländische und portugiesische Missionare) auf Indonesien Fuß fasste. Besonders der Osten von Indonesien (Nusa Tenggara Timur) ist heute christlich geprägt. Auch im Norden von Sumatra und Maluku sowie in Teilen von Sulawesi gibt es christliche Minderheiten. 1,8 % der Bevölkerung sind Hindus (Bali, Lombok) und 1 % Buddhisten (meist Angehörige der chinesischen Minderheit).

Islam in Indonesien

Der Islam erreichte Indonesien erstmals im 10. Jahrhundert. Um 930 wurde in der Region Aceh das erste Sultanat gegründet. Lange Zeit blieb es dabei. Erst im 15. Jhd breitete sich der Islam durch indische und arabische Händler erst in Sumatra aus und erreichte Anfang des 16. Jahrhunderts auch Java. Viele damalige Fürsten - und mit ihnen die Bevölkerung - konvertierten daraufhin zum sunnitischen Islam. Im 17. und 18. Jahrhundert erreichte der Islam auch die übrigen indonesischen Inseln (z.B Sulawesi).

Auf Java wurde der Islam durch die neun Gesandten Gottes, den Wali Songo (Wali= Oberhaupt, Songo= jav. Neun), verbreitet. Obwohl erwiesen ist, daß sie tatsächlich gelebt und auf Java gewirkt haben, dürfte das Meiste der über sie überlieferten Geschichten in das Reich der Sage fallen. Die Wali Songo gründeten überall auf Java Moscheen und islamische Schulen, die Pesantren oder Pondok Pesantren. Diese Wirkungsstätten der Wali sind bis heute das Ziel von jährlichen Pilgerfahrten indonesischer Muslime.

Obwohl die Wali Songo reinen Islam, getreu den Buchstaben des Korans, lehrten, haben sich mit ihrer Duldung auch Traditionen, besonders in Zentral - und Ostjava erhalten, die eigentlich der Lehre des Islam widersprechen. Bestes Beispiel hierfür ist das „Wayang“, das berühmte indonesische Schattenspiel.

Insgesamt kann man sagen, daß es den Wali Songo zu verdanken ist, dass der in Indonesien praktizierte Islam liberaler ist als der in vielen arabischen Ländern. Die Mehrheit der indonesischen Muslime akzeptiert die verschiedenen Religionen und Kulturen in ihrem Land. Neben den Wali Songo gab es noch einen zehnten Prediger des Islam, Sheikh Siti Jenar. Siti Jenar war ursprünglich ein Schüler der Wali Songo, begann aber, den Islam völlig neu auszulegen und begründete eine eigene Lehre. Nachdem die Wali vergeblich versucht hatten, Siti Jenar zu bekehren, wurde er zum Tode verurteilt und enthauptet. Offiziell gehört Siti Jenar nicht zu den Wali, dennoch sind etwa 30 % der indonesischen Muslime Anhänger seiner Lehre. Diese bezeichnen sich als Abangan und leben vorwiegend auf Java. Doch nicht nur auf Java haben sich traditionelle Glaubensvorstellungen erhalten. Auch bei den Einwohnern auf Sumatra und auf Kalimantan haben sich bis heute vorislamische Traditionen erhalten,

Die beiden größten moslemischen Organisationen Indonesiens sind die traditionalistische Nahdatul Ulama und die modernistische Muhammadiyah. Die Nadhlatul Ulama ist mit über 30 Millionen Mitgliedern die größte moslemische Organisation der Welt. Bekanntestes Mitglied ist ihr Mitbegründer und frühere Präsident Indonesiens Abdurrahman Wahid (Gus Dur).

Durch religiöse und gesellschaftliche Konflikte kamen auf den Molukken mehr als 9000 Menschen ums Leben; die meisten davon waren ambonesische Christen. In Zentral-Sulawesi fanden durch ähnliche Konflikte bisher mehr als 1000 Menschen den Tod. Teile von Zentral-Sulawesi (darunter der Poso Bezirk), einer Region in der die Zahl der Muslime und Christen etwa gleich hoch ist, sind geprägt von einem eher konservativen Islam. Obowohl der überwiegende Teil der indonesischen Muslime nach wie vor moderat ist, gibt es in den letzten Jahren Anzeichen einer Radikalisierung. So wurde erst kürzlich in der indonesischen Stadt Tangerang bei Jakarta das Küssen in der Öffentlichkeit verboten, wenn es länger als fünf Minuten dauert. Zusätzlich wurde Frauen polizeilich veboten nach 19 Uhr alleine spazieren zu gehen. Allerdings erklärte ein dafür zuständiger Polizeibeamter, dass man bei einer Nichteinhaltung des Gesetzes nicht gleich mit einer Verhaftung zu rechnen braucht.

Weitere Gesetze, die die Verbreitung pornografischer Medien (wie z. B. Playboy) und pornographisches Verhalten einschränken sollen, sind ebenfalls in Planung. Offenbar fallen auch traditionelle Kostüme und Trachten unter die Kategorie. Dagegen regte sich allerdings Widerstand von Intellektuellen, Künstlern und Frauenrechtsorganisationen die eine Stärkung des orthodoxen Islam befürchten.

Demografie von Indonesien

Ethnische Gruppen

Laut dem indonesischen Census von 2001 leben in Indonesien insgesamt über 300 verschiedene Völker, von denen die meisten malaiischer Herkunft sind. Die größten Völker verteilen sich auf die Bevölkerung wie folgt:

Javaner (41,7 %), Sundanesen (15,4 %), Malaien (3,4 %), Maduresen (3,3 %), Batak (3,0 %), Minangkabau (2,7 %), Betawi (2,5 %), Bugis (2,5 %), Bantenesen (2,1 %), Banjaresen (1,7 %), Balinesen (1,5 %), Sasak (1,3 %), Makassarese (1,0 %), Cirebon (0,9 %), Chinesen (0,9 %)

Dazu kommen noch z.B. die Acehnesen, Toraja, Bajau, Wewewa, Bauzi, Lampung, Tengger, Osing, Badui, Gorontalo und viele andere Gruppen, die aber meist weniger als 1 % an der Gesamtbevölkerung stellen und Mischformen, wie etwa die auf Sumba lebenden Wewewa, die zur Hälfte malaiischer und melanesischer Herkunft sind. Außerdem leben noch vereinzelt polynesische Völker in dem Inselstaat.

Als bevölkerungsreichste Gruppe sind die Javaner in Indonesien die politisch dominierende Gruppe.

Im indonesischen Teil von Neuguinea leben vorwiegend Melanesier.

Chinesische Minderheit

In Indonesien leben insgesamt 1,739 Mio. Chinesen, die meisten davon auf der Hauptinsel Java. Doch auch auf Sumatra und Kalimantan sind Chinesen heimisch. Die meisten Chinesen kamen in das Land, als Indonesien noch eine niederländische Kolonie war.

Sie sind besonders einflussreich in der Wirtschaft, was besonders in den letzten Jahren häufig zu Pogromen führte.

Unruhen von 1998

Viele Indonesier machten die chinesische Minderheit verantwortlich für die Wirtschaftskrise im Jahre 1998. Es kam zu Studentenprotesten an verschiedenen Universitäten Indonesiens. Als die Regierung am 5. Mai des Jahres die Preise für Benzin, öffentliche Verkehrsmittel und Strom erhöhte, schlossen sich auch andere Bevölkerungsgruppen den Protesten an. Mehr als 1000 Menschen randalierten in der Stadt Medan, setzten Fahrzeuge und Geschäfte von Chinesen in Brand, während die Läden von muslimischen Geschäftsleuten dagegen meist verschont blieben. Die Unruhen hielten drei Tage an. Mehr als 1000 Gebäude wurden zerstört.

Die Gewalt erreichte ihren Höhepunkt in den Tagen vom 12. bis zum 14. Mai 1998 in Jakarta. Wieder begannen die Ausschreitungen nach friedlichen Studentendemonstrationen. Das Militär duldete diese zunächst, solange sie auf dem Gelände der jeweiligen Universitäten verblieben. Am 12. Mai jedoch wurden vier Studenten bei friedlichen Protesten auf dem Campus der Universität Trisakti erschossen. Es wird vermutet, dass die Schützen Angehörige der Streitkräfte waren. Unmittelbar danach und bei der Trauerfeier am folgenden Tag kam es zu massiven Übergriffen. Innerhalb von drei Tagen wurden ganze Stadtteile Jakartas ausgeplündert. Geschäfte, Banken, Autos und Wohnhäuser fielen Brandanschlägen zum Opfer. Chinesische Stadtviertel waren besonders betroffen. Die staatliche indonesische Menschenrechtskommission Komnas HAM zog später folgende Bilanz: 1188 Todesopfer, 101 Verletzte sowie 40 Einkaufszentren, 2479 Geschäfte und 1604 Häuser, die geplündert und niedergebrannt wurden. 1119 Autos, 1026 Wohnungen und 382 Büros wurden demoliert oder angezündet. Die Toten gehörten dabei nur zu einem kleinen Teil der chinesischen Minderheit an. Viele andere waren Plünderer, die in den schon brennenden Häusern eingeschlossen wurden.

Diskriminierungen

Nach der Erlangung der Unabhängigkeit Indonesiens 1946 wurden viele Chinesen außer Landes gedrängt. Die Regierung verbannte Chinesen ohne indonesische Staatsbürgerschaft aus kleinen Orten und beraubte Zehntausende ihrer Lebensgrundlage. Präsident Sukarno wollte damit den "Pribumi" (den einheimischen Indonesiern) die Kontrolle über den Handel in den Dörfern verschaffen. Nach der Machtergreifung Suhartos und der Hetze und den Morden an mutmaßlichen Kommunisten (zu denen die Chinesen oft beschuldigt wurden) zwischen 1965 und 1967 verkündete Suharto einen Präsidialerlaß über "Die Politik zur Lösung des chinesischen Problems" und einen weiteren zu Religion, Glauben und chinesischen Gebräuchen.

Chinesischsprachige Schulen wurden geschlossen, Kulturvereinigungen wurden aufgelöst, der Verkauf chinesischsprachiger Bücher und Zeitschriften, sogar die Verwendung chinesischer Schriftzeichen in Kalendern, bei Firmenzeichen oder an Geschäften wurde verboten. Eine einzige staatlich kontrollierte chinesischsprachige Tageszeitung wurde erlaubt. Die Indonesierung chinesischer Namen wurde massiv vorangetrieben. Merkmale kultureller Identität wie z. B. die Feier des chinesischen Neujahrsfestes wurden verboten bzw. in private Haushalte verbannt. Die Ausweise vieler ethnischer Chinesen unterscheiden sich anhand eines speziellen Codes von denen der "Pribumi". Im Februar 1998 räumte sogar ein Vertreter des indonesischen Verteidigungsministeriums ein, ethnische Chinesen sähen sich Schwierigkeiten ausgesetzt, wenn sie als Beamte oder beim Militär Karriere machen wollten, und würden zudem beim Zutritt zu staatlichen Universitäten benachteiligt.

Die Überarbeitung der diskriminierenden Gesetze wurde am 16. September 1998 von dem damaligen Präsidenten Habibie in einem Erlaß angeordnet.

Bevölkerungsdichte Indonesiens

Verteilung der Bevölkerung in Indonesien
Verteilung der Bevölkerung in Indonesien

Die Bevölkerungsdichte der vielen indonesischen Inseln unterscheidet sich stark voneinander, auch auf den einzelnen Inseln ist sie ungleich verteilt. Während in den Provinzen Papua, Maluku und Maluku Utara im Durchschnitt maximal 30 Personen auf einem Km² leben, liegt sie etwa auf dem indonesischen Teil der Insel Borneo bei 10-100 Einwohnern/Km² oder bei 30-300 Einwohnern/Km² auf Sumatra. Die Insel mit der höchsten Dichte ist Java - 600 bis über 1000 Einwohnern/Km² - mit den am dichtesten besiedelten Provinzen Jakarta (der Hauptstadtprovinz) und Yogyakarta.

Java ist aufgrund des fruchtbaren Bodens und der Hauptstadt sehr dicht besiedelt, was zu einem starken Fortschrittsgefälle zwischen den Inselgruppen geführt hat. Die Regierung siedelt deshalb im Rahmen des Transmigrasi-Projektes seit 1969 Familien aus Java auf dünner besiedelte Inseln um, was bisher vor allem zu vielen Konflikten und Problemen geführt hat.

Geschichte

bis zum 16. Jahrhundert

Buddhistische Tempelanlage Borobudur (erbaut ca. 750–850).
Buddhistische Tempelanlage Borobudur (erbaut ca. 750–850).
Hinduistische Tempelanlage Prambanan (erbaut ca. 850).
Hinduistische Tempelanlage Prambanan (erbaut ca. 850).

Den Grundstock der indonesischen Bevölkerung bilden mongolisch-kaukasische Völker, die vor Beginn unserer Zeitrechnung in mehreren Einwanderungswellen ins Land gekommen sind.

  • 5. Jahrhundert: Früheste Einflüsse des Buddhismus auf Indonesien.
  • ab 7. Jahrhundert: Buddhistisches Königreich von Srivijaya auf Sumatra.
  • ab 8. Jahrhundert: Buddhistische Sailendra-Dynastie. Errichtung des Borobudur, des weltweit größten buddhistischen Baudenkmals, auf Java.
  • ab Ende des 13. Jahrhunderts: Das letzte große Hinduimperium Majapahit herrschte auf Java und später den umliegenden Inseln.
  • ab 15. Jahrhundert: In Indonesien setzt sich der Islam durch. Die damaligen Stammesführer übernahmen diese Religion von arabischen Kaufleuten und konvertierten. Die Bevölkerung tat es ihnen gleich. Der Islam war eine Revolution zum vorherigen System. Im Islam war jeder Mensch gleich. Hinduismus und Buddhismus überleben bis heute nur auf den Inseln Bali (siehe beispielsweise: Besakih) und Lombok, wo sich eine indigene (mehrheitlich aber hinduistisch geprägte) Mischkultur herausbildet hat.

1487 umfuhr der Portugiese Bartolomeu Diaz erstmals das Kap der Guten Hoffnung und fand damit den Seeweg nach Indien. In der Folge stießen die Europäer in den indonesischen Raum vor, um den bislang von Orientalen betriebenen Gewürzhandel zu übernehmen. Nach fast 100-jähriger portugiesischer Dominanz setzten sich um 1600 die Niederländer als Kolonialherren durch.

17. bis 19. Jahrhundert

Als Niederländisch-Ostindien war Indonesien eine der ersten holländischen Kolonien. Mithilfe ihres Rohstoffreichtums erlangte die Kolonialmacht einen großen Wohlstand. Nach der Auflösung der Vereinigten Handelskompanie im Jahre 1799 übernahm der Staat Niederlande die Kolonie. In der Zeit, in der Napoleon I. in den Niederlanden herrschte, waren die niederländischen Kolonien in Südostasien von den Briten besetzt worden. 1816 erhielten die Niederländer die Herrschaft über das indonesische Inselreich zurück, mussten allerdings im Vertrag von London auf Ceylon und das Kapland verzichten.

  • 1825–1830: Volksaufstand auf Java gegen die niederländische Kolonialherrschaft. Den Kämpfen fallen über 200.000 Javaner und 8000 Europäer zum Opfer.

Nach 1816 zogen die Niederländer zunächst, wie vor ihnen die Engländer, eine Pacht von den einheimischen Bauern ein: In jedem Dorf hatte der Vorsteher dafür zu sorgen, dass ein Geldbetrag abgeliefert wurde, der zwei Fünfteln des Wertes der örtlichen Reisernte entsprach. General-Gouverneur Johannes van den Bosch erwirkte, dass um 1830 ein neues System eingeführt wurde, das so genannte cultuurstelsel. Statt Pacht zu zahlen, sollten die Bauern nunmehr ein Fünftel ihres Bodens zur Verfügung stellen, um auf diesem Land von der Regierung bestimmte Gewächse anzubauen. Zu diesem System gehörte auch, dass sie ihre Arbeitskraft 66 Tage im Jahr zugunsten der Regierung einsetzten. In der Praxis gingen die Belastungen für die Bauern häufig weit über die offiziellen Vorgaben hinaus. Die Waren wurden nach Europa verschifft und dort gewinnbringend verkauft. Dieses System kritisierte der niederländische Schriftsteller und ehemalige Kolonialbeamte Eduard Douwes Dekker in seinem 1860 unter dem Pseudonym Multatuli veröffentlichten Buch Max Havelaar.

1870 wurde das cultuurstelsel schließlich nach einer Entscheidung im Parlament des niederländischen Mutterlandes abgeschafft. Fortan war es für niederländische Privatleute möglich, Land von den einheimischen Bauern zu pachten, um hierauf Plantagen anzulegen.

Anfang 20. Jahrhundert

  • 1908: Die Niederlande dehnen, von Java ausgehend, ihren Machtbereich auf den gesamten indonesischen Archipel aus. Lediglich die Provinz Aceh (Atjeh) im Norden Sumatras vermag zu widerstehen, wird aber nach einem über dreißigjährigen Krieg ebenfalls unterworfen.
  • 1912: Mit der Gründung der Sarekat Islam („Islamische Vereinigung“) erwächst der indonesische Nationalismus zu einer Massenbewegung.
  • 1926: Die Kommunistische Partei (PKI) ruft zum revolutionären Befreiungskrieg auf. Die Erhebung scheitert an der überlegenen niederländischen Kolonialmacht.
  • 1927: Nach der Zerschlagung der PKI übernimmt die von Achmed Sukarno (1901–1970) gegründete Partai Nasional Indonesia den Kampf gegen die Niederländer auf.

Japanische Besatzung

  • Februar/März 1942: Im Zweiten Weltkrieg erobert Japan Niederländisch-Indien.
  • März 1943: Unter japanischer Besatzung erklärt sich Indonesien (erstmals) als von den Niederlanden unabhängig.

Ende 1941 begannen die Japaner, die indonesischen Inseln zu besetzen. Ihr Interesse galt kriegswichtigen Rohstoffreserven und der Verbesserung ihrer strategischen Position. Von Stützpunkten auf den indonesischen Inseln wurden die australischen Städte Darwin und Broome bombardiert. Im März 1942 kapitulierten die Niederländer. Die fast 350-jährige Zeit ihrer Kolonialherrschaft war vorüber. Die meisten Indonesier begrüßten die Japaner als Befreier vom Joch der Europäer. Die Begeisterung verflog allerdings rasch, als die asiatischen Nachbarn ein Schreckens- und Willkürregime aufbauten. Die Herrschaft der Japaner endete mit deren Kapitulation am 15. August 1945.

Unabhängigkeit und Kampf um den Staatserhalt

Am 17. August 1945 rufen Sukarno und Mohammed Hatta die Unabhängigkeit Indonesiens aus (Staatsname: Indonesia). Mit den Grundsätzen der Pancasila gibt sich der Staat eine eigentümliche Verfassung. Der Einfluss der Republik Indonesien erstreckt sich zunächst auf die Inseln Java, Sumatra und Madura. Die übrigen Inseln werden von den Niederländern gehalten. Erster Präsident der Republik Indonesien wird Achmed Sukarno. Von Juli 1947 bis Dezember 1948 besetzen die Niederländer weite Territorien der aufständischen Republik. Deren Gebietshoheit beschränkt sich nur noch auf Zentraljava und das Hochland von Sumatra.

Die aufständischen Indonesier antworten mit Guerillakrieg. Am 18. Dezember 1948 gelingt es den Niederländern, Sukarno und fast die ganze Regierung zu verhaften. Da die USA bei Ausweitung der Kämpfe eine kommunistische Machtübernahme befürchten, drängen sie die Niederlande zum Nachgeben. Am 25. April 1949 wird die bis 1956 bestehende Niederländisch-Indonesische Union gebildet, am 27. Dezember wird die Unabhängigkeit der Republik Indonesien (neuer Staatsname: Republik Indonesia Serikat) von den Niederlanden anerkannt, der niederländische Teil von Neuguinea West-Papua bleibt jedoch unter niederländischer Verwaltung.

  • 17. August 1950: Das seit der Unabhängigkeit föderal strukturierte Indonesien wird in einen Einheitsstaat umgewandelt (neuer Staatsname: Republik Indonesia). Der christliche Teil der Bevölkerung der Molukken proklamiert die unabhängige Republik Maluku Selatan. Der Sezessionsversuch wird von der indonesischen Armee jedoch mit Waffengewalt unterdrückt. Indonesische Truppen besetzen im November die Hauptstadt Ambon und erobern bis 1955 die gesamte Republik Maluku Selatan.
  • 15. Februar 1956: Indonesien kündigt die 1949 geschlossene Union mit den Niederlanden.
  • 1. Mai 1963: West-Papua (Irian Barat) gerät de facto vollständig unter indonesische Kontrolle.
  • 16. September 1963: Die Gründung Malaysias und die Eingliederung von Sabah und Sarawak in die malaysische Föderation führt zu ernsthaften Spannungen mit Indonesien. Bis 1966 kommt es immer wieder zu Kämpfen auf Borneo. Malaysia wird dabei von Großbritannien und Australien mit Truppen unterstützt.
  • 30. September 1965: Die zunehmende Willkürherrschaft des Sukarno-Regimes provoziert einen angeblichen kommunistischen Umsturzversuch. Dieser scheitert an einem Gegenputsch der Armee, in dessen Verlauf zwischen 100.000 und einer Million Menschen umgebracht werden, vor allem tatsächliche oder vermeintliche Anhänger der kommunistischen Partei Indonesiens (PKI) und Chinesen (Völkermord an den Chinesen Indonesiens). Dies gilt als einer der größten politisch motivierten Massenmorde der jüngeren Geschichte. Die Vorgänge sind bis heute nur unzureichend untersucht, daher sind genaue Angaben zur Zahl der Opfer nicht möglich. (Quellen: (1) J.L. Holzgrefe / Robert O. Keohane: Humanitarian Intervention: Ethical, Legal and Political Dilemmas, Cambridge University Press (2003) ISBN 0-521-52928-X, S. 47 (2) Mark Levene, Penny Roberts: The Massacre in History, Berghahn Books (1999), ISBN 1-571-81935-5, S. 247-251)
  • 1. Januar 1966: Währungsreform: 1000 alte Rupiah = 1 neue Rupiah = 100 neue Sen.
  • 11. März 1966: General Hadji Mohamed Suharto (* 1921) erzwingt von Sukarno die Vollmacht zur Regierungsbildung.
  • 12. März 1967: Suharto wird „geschäftsführender Staatspräsident“; Sukarno bleibt nominelles Staatsoberhaupt.
  • 27. März 1968: Suharto übernimmt auch formal das Amt des Staatspräsidenten.
  • 1969: West-Papua (Irian Barat) wird indonesische Provinz und erhält den Namen „Irian Jaya“.
  • 21. Juni 1970: Tod des Staatsgründers Achmad Sukarno.
  • 5. August 1973: Anhaltende soziale Spannungen entladen sich in Rassenkonflikten, die sich gegen die chinesische Minderheit richten.
  • 28. November 1975: Portugal zieht sich aus seiner Kolonie Ost-Timor zurück. Die „Revolutionäre Front für die Unabhängigkeit von Timor-Leste“ (FRETILIN) ruft die Unabhängigkeit aus (wirksam erst am 20. Mai 2002).
  • 2. Dezember 1975 überfallen in den Niederlanden extremistische Mitglieder der 35.000 dort lebenden Ambonesen (Süd-Molukken) einen Zug und am 4. Dezember das indonesische Generalkonsulat in Amsterdam und nehmen Geiseln mit dem Ziel, dass sich die niederländische Regierung für die Ambonesen in Indonesien einsetzt. Vier Geiseln werden erschossen. Die niederländische Regierung bleibt hart, die Ambonesen geben am 19. Dezember auf.
  • 7. Dezember 1975: Staatschef Suharto befiehlt die militärische Invasion Osttimors. In den folgenden Wochen werden 60.000 Menschen getötet, 10 % der Bevölkerung.
  • 17. Juni 1976: Osttimor wird dem indonesischen Staatsverband eingegliedert. Auf Sumatra wurde die Wiederstandsbewegung ASNLF gegründet.
  • 11. November 1981: Die UN-Generalversammlung fordert für Osttimor das Selbstbestimmungsrecht.
  • 1998–1999: Nach der Entmachtung von General Suharto übernimmt Bacharuddin Jusuf Habibie (* 1936), bis dahin Vize-Präsident, das Amt des Staatspräsidenten.
  • 19. April 1999 Bombenanschlag auf die mit 600 Gläubigen vollbesetzte Hauptmoschee in Jakarta (3 Verletzte); 20. Oktober: Abdurrahman Wahid (* 1940) wird erster frei gewählter Staatspräsident.
  • 31. Oktober 1999: Die letzten indonesischen Soldaten verlassen Osttimor nachdem sie das Land in Schutt und Asche gelegt haben und eine internationale Friedenstruppe im September in Dili landete.
  • 1. August 2000 Eine Bombe explodiert vor der Residenz des philippinischen Botschafters in Jakarta (2 Tote, 23 Verletzte); (13. September) In der Tiefgarage der Börse von Jakarta detoniert eine Autobombe (15 Tote, 27 Verletzte); (24. Dezember) 15 Bombenanschläge auf christliche Kirchen (16 Tote, mehr als 100 Verletzte).
  • 1. Januar 2001: Irian Jaya erhält innere Autonomie.
  • Juli 2001: Megawati Sukarnoputri (*1944), Tochter des Staatsgründers Sukarno, wird neue Staatspräsidentin; (23. September) In einem belebten Einkaufszentrum in Jakarta explodieren zwei Bomben (mehrere Verletzte)
  • 20. Mai 2002: Osttimor erhält die Unabhängigkeit (República Democrática de Timor-Leste).
  • 12. Oktober 2002: Islamistischer Terroranschlag auf der Touristeninsel Bali (202 Tote und mehr als 300 Verletzte).
  • 18. Mai 2003: Verhängung des Kriegsrechts in der nach Unabhängigkeit strebenden Provinz Aceh (Atjeh) im äußersten Norden der Insel Sumatra – Großoffensive mit 40.000 Soldaten. Mehr als 1000 Menschen sterben, 20.000 sind auf der Flucht; (5. August) Ein Selbstmordattentäter sprengt sich vor dem Marriott-Hotel in Jakarta in die Luft (12 Tote, 150 Verletzte).
  • 10. Januar 2004: In einem Café auf der Insel Palopo explodiert eine Bombe (vier Tote); Abschaffung der indirekten Wahl des Staatspräsidenten; (5. Juli) Erstmals direkte Präsidentschaftswahlen, bei der kein Kandidat die erforderliche absolute Mehrheit erreicht; (9. September) ein Bombenanschlag auf die australische Botschaft in Hauptstadt Jakarta forderte 11 Tote und über 150 Verletzte; (20. September) Der Herausforderer und frühere General Susilo Bambang Yudhoyono siegt in der Stichwahl gegen die bisherige Amtsinhaberin Megawati Sukarnoputri.
  • 26. Dezember 2004: Bei einem Seebeben westlich vor der Insel Sumatra werden (neben zehntausenden Menschen in anderen Ländern) auch über 200.000 Einwohner Indonesiens getötet (Stand: Mitte März 2005).
  • 1. Oktober 2005: Erneut Terroranschlag auf Bali: Im Abstand weniger Minuten explodieren gegen 19 Uhr Ortszeit 3 Bomben in Jimbaran und Kuta. Bei den Explosionen kommen 23 Menschen ums Leben, einschließlich dreier Selbstmordattentäter.

Politik

Die ehemalige niederländische Kolonie ist heute eine Präsidialrepublik. Die Verfassung von 1945 sieht die Gewaltenteilung vor. Nach dem Sturz Suhartos 1998 wurden umfangreiche Reformen umgesetzt. Das Einkammerparlament (Abgeordnetenhaus) hat 500 auf fünf Jahre gewählte Abgeordnete (bis 2004 waren 38 davon vom Präsidenten ernannte Militärs). Die beratende Volksversammlung, die früher den Präsidenten wählte und übergreifende politische Themen berät, besteht aus dem Abgeordnetenhaus, 135 Vertretern der Provinzen sowie 65 Vertretern von Standesorganisationen und kommt damit auf 700 Mitglieder.

Seit 2004 ist der Majelis Permusyawaratan Rakyat (MPR) ein Zweikammerparlament. Dieses hoechste Legislativorgan besteht aus den 550 DPR (Dewan Perwakilan Rakyat) Abgeordneten und 128 Regionalvertretern (DPD). Der DPD (Dewan Perwakilan Daerah) ist somit eine im Rahmen der Dezentralisierungspolitik neu geschaffene 2. Kammer.

Präsident

Seit 2004 wird der Präsident direkt vom Volk gewählt. Erster direkt gewählter Präsident wurde der frühere General Susilo Bambang Yudhoyono. Der ehemalige Sicherheitsminister erhielt bei der Stichwahl am 20. September 2004 fast 61 Prozent der Stimmen. Er löst damit die bisherige Staatschefin Megawati Sukarnoputri ab, die nur auf gut 39 Prozent kam. Schon beim ersten Wahlgang am 5. Juli 2004 hatte der Ex-General die meisten Stimmen erzielt, die absolute Mehrheit aber verfehlt. Deshalb war eine Stichwahl gegen die zweitplatzierte Megawati nötig geworden. Die Tochter von Republikgründer Sukarno war im Sommer 2001 an die Staatsspitze gerückt, nachdem ihr Vorgänger Abdurrahman Wahid aus dem Amt gedrängt worden war.

Parteien

Indonesien hat ein Mehrparteiensystem mit einer großen Anzahl von Parteien. Vorherrschende Partei unter Suharto war Golkar. Ihr Einfluss ist weiterhin groß, aber nicht mehr dominant. Der derzeitige Präsident Yudhoyono kandidierte bei der Präsidentschaftswahl 2004 für die neu gegründete Demokratische Partei, seine Vorgängerin und Kontrahentin Megawati für die PDI-P.

Militär

Die Streikräfte Indonesiens heißen Tentara Nasional Indonesia (TNI) und bestehen aus etwa 250.000 Soldaten. Sie sind grob in Armee, die Marine, den Marinestreitkräften und die Luftwaffe untergliedert. Die Armee hat mit etwa 196.000 Soldaten die bei weitem größten Kapazitäten. Lange Zeit gehörte auch die indonesische Landespolizei zu den Streitkräften. Im April 1999 begann man mit der Ausgliederung der Landespolizei, dieser Prozeß wurde im Juli 2000 formell abgeschlossen. Mit 150.000 Angestellten hat die Polizei eine weit kleinere Mannschaftsstärke, als in den meisten anderen Staaten. Hinzu kommen noch etwa 120.000 Mitglieder der örtlichen Polizei, so daß die Gesamtstärke auf etwa 270.000 Personen beziffern lässt.

Der Verteidungshaushalt Indonesiens beträgt nur 3% des Bruttosozialprodukts, doch führt das Militär eine Reihe von Unternehmen und Stiftungen, die weiteres Geld einbringen.

Armut

Über 27 % der insgesamt 241 Mio Indonesier leben in Armut, wobei es starke regionale Unterschiede gibt. Während in Java, der Hauptinsel des Landes, etwa 23 % in Armut leben, gibt es manche Provinzen, besonders im Osten, in denen der Anteil der armen Bevölkerung bei 44 % liegt.

Besonders in Großstädten wie Jakarta gibt es ausgedehnte Slums. Auf Java gibt es etwa 1,7 Mio. Straßenkinder. Die Slums, in denen viele Menschen unter erbärmlichen Bedingungen leben müssen, sind Zentren von radikalen Islamisten, die einen Teil der dortigen Bevölkerung für ihre Ideen gewinnen konnten, was sich hin und wieder in antiamerikanischen Demonstrationen äußert. Straßenkinder (vornehmlich Jungen) werden mitunter von radikalislamistischen Gruppen aufgegriffen und landen in illegalen islamischen Schulen.

Administrative Gliederung

Indonesien ist administrativ derzeit in 33 Teile gegliedert, darunter 30 Provinzen, 2 Sonderregionen und der Hauptstadtdistrikt (daerah khusus ibukota) Jakarta. In jüngster Zeit wurden einige neue Provinzen von bereits bestehenden abgetrennt (2003 Irian Jaya Barat und 2004 Sulawesi Barat). Die indonesische Regierung plant die Errichtung weiterer neuer Provinzen.

Eine Ebene unter den Provinzen gibt es 357 Verwaltungsbezirke, die seit der Verwaltungsreform 2001 eine große administrative Bedeutung besitzen.

Wirtschaft

Landwirtschaft in Indonesien
Landwirtschaft in Indonesien
 

Allgemeines

Indonesiens Wirtschaft basiert auf dem Prinzip der Marktwirtschaft, wird an vielen Stellen aber von der Regierung beeinflusst. Einige große Unternehmen sind in Staatsbesitz. 1997/1998 erschütterte eine Wirtschaftskrise verschiedene Staaten in Ost- und Südostasien, wovon auch Indonesien stark betroffen war (Asienkrise). Die Währung verlor 75% ihres Wertes und viele Betriebe gingen bankrott. Derzeit ist die indonesische Wirtschaft aber einigermaßen stabil und hat eine Wachstumsrate von etwa 5 Prozent. Die Währung ist die Indonesische Rupiah.

Das Bruttoinlandsprodukt betrug im Jahr 2004 3.500 USD pro Kopf , jedoch lebt ein Viertel der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Fast die Hälfte der Beschäftigten ist in der Landwirtschaft tätig. Viele multinationale Unternehmen nutzen den Reichtum an natürlichen Bodenschätzen im Land und haben Niederlassungen. Der Kupferproduzent PT Freeport Indonesia ist größter Steuerzahler des Staates.

Export

Einige Exportprodukte sind Holzprodukte, Agrarprodukte (Reis, Erdnüsse, Kakao, Kaffee, Palmöl, Fleisch), Textilien und Mineralien. Außerdem gibt es einige attraktive Ziele für den Tourismus, etwa auf Bali oder Flores.

Mitgliedschaft internationaler Organisationen

Indonesien ist Mitglied in der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC), ist aber mittlerweile zu einem Netto-Importeur von Erdöl geworden, da die eigenen Vorkommen fast erschöpft sind. Weitere Mitgliedschaften: Internationaler Währungsfond, Welthandelsorganisation, ASEAN.

Staatsausgaben

Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für

  • das Gesundheitswesen bei 2%
  • das Bildungswesen bei 7%
  • das Militär bei 3%

Kultur

Die Nationalhymne Indonesia Raya wurde von Wage Rudolf Soepratman komponiert. Typische indonesische Musikinstrumente sind das Gamelan und Angklung. Ein traditioneller Zeitvertreib ist das indonesische Schattenspiel Wayang. Die indonesische Kultur (Musik, Literatur, Malerei) wurde im 9. und 10. Jahrhundert zuerst vom Buddhismus, und ab dem 13. Jhd zunehmend vom Hinduismus geprägt. Eine weitere hochentwickelte Kunst ist die Batik, die in Indonesien seit Jahrhunderten beheimatet ist. In aufwendiger Technik werden reiche Muster mit Blumen und Vogelmotiven, Spiralen und phantasievoller Struktur entwickelt. Heute ist die Batik ein Exportprodukt Indonesiens. Reis ist ein Grundnahrungsmittel, das bis zu dreimal am Tag gegessen wird. Überall durchziehen Reisterrassen das Land. Viele Mythen erzählen, daß der Reis ein Geschenk des Himmels ist.

Durch die Vielzahl der Völker Indonesiens bestehen jedoch große Unterschiede zwischen den Kulturen der einzelnen Regionen.

Umwelt

Der Regenwald Indonesiens gilt als der artenreichste weltweit. Dennoch werden die Regenwälder Indonesiens so schnell vernichtet wie in keinem anderen Land der Welt. Etwa 88 % des Holzes stammen aus illegalem Einschlag. Dieser dramatische Trend spiegelt sich auch im Zustand des Artenbestandes wieder: Indonesien hat derzeit die längste Liste an vom Aussterben bedrohten Arten.

Die Holzwirtschaft ist nur für einen Teil der Urwaldzerstörung verantwortlich. Große Flächen werden gerodet und/oder abgebrannt, um Bodenschätze zu gewinnen oder um Agrarwirtschaft zu betreiben, vor allem Papier- oder Ölpalmen-Plantagen. Beim Abbrennen der Wälder, insbesondere in Gebieten mit viel Torf, entsteht starker Rauch der sich zeitweise auch auf die Nachbarländer Malaysia, Singapur und Brunei erstreckt und gesundheitliche und wirtschaftliche Schäden anrichtet und zu politischen Konflikten führt. Besonders stark und monatelang anhaltend war der Rauch in den Jahren 1983/84, 1997/98 und 2005.

Die Humusschicht der gerodeten Flächen ist jedoch zu dünn, als dass sie langfristig agrarwirtschaftlich genutzt werden könnte. So wird auf dem ehemaligen artenreichen Regenwaldboden nur einige Jahre angebaut, bevor er nutzlos und ausgelaugt brachliegt. Meist siedelt sich dort dann das hartnäckige Elefantengras an, das das Areal in eine ökologische Wüste verwandelt. Den Bauern bleibt keine andere Möglichkeit, als Regenwald für neue Anbauflächen zu roden.

Tourismus

Der Tourismus ist für das Land eine wichtige Einnahmequelle. Besonders Bali wird jedes Jahr von ca. 4 Millionen Touristen besucht, die vornehmlich aus Australien, den USA und Europa stammen. Tourismus gibt es auch auf Komodo, wo der Komodowaran heimisch ist. Nordsulawesi, insbesondere das Gebiet um Manado (v.a. Bunaken und die Lembeh Straße) und die Togian-Inseln sind bekannt als Taucherparadies, das Toraja-Gebiet im Süden Sulawesis berühmt für seinen Totenkult. Allerdings hat der Tourismus in Indonesien durch Anschläge auf Bali in den letzten Jahren deutliche Einschnitte erlebt, von denen sich der Tourismus jedoch langsam wieder erholt.

Literatur

  • Mochtar Lubis: Dämmerung in Jakarta. Der Autor verbrachte die Jahre 1956 bis 1965 im Gefängnis oder unter Hausarrest. Nach seiner Rehabilitierung gewährt er einen Blick hinter die politischen und gesellschaftlichen Kulissen und Randbedingungen der verschiedenen Gesellschaftsschichten. ISBN 3-293-20098-2
  • Gernot Voltz: Sumatra ist überall. Humorvolles Reisetagebuch. ISBN 3-89573-091-2
  • Nigel Barley: Hello Mister Puttymann. Auch in Realität Ethnologe des British Museum in London, schreibt er im Slapstick-Charakter seine Erlebnisse im Toraja-Gebiet Sulawesis. ISBN 3-423-12580-2
  • Inge Schubart: Ärztin im Dschungel von Sumatra. Ereignisreiche Leben der Ärztin im Dschungel 1950-60. ISBN 3-7987-0327-2
  • Ida Pfeiffer: Abenteuer Inselwelt. Vierjährige Reise der österreichischen Reiseliteratin 1851 durch Borneo, Sumatra und Java. ISBN 3-900478-70-8
  • Max Dauthendey: Zu Anfang des 20. Jh. bekannter, deutscher Reiseschriftsteller. Seine vielfältigen Veröffentlichungen finden sich unter: http://www.gutenberg.aol.de/autoren/dauthend.htm
  • GEO Magazin, 6/86: Der Millionen-Umzug im Wettlauf mit der Zeit. Zzum Transmigrasi-Problem; immer noch akutelles Problem.
  • Steven Drakeley: The history of Indonesia, Westport, Connecticut : Greenwood, 2005, 201 S., ISBN 0-313-33114-6
  • Raggi, Philippe : Indonésie, la nouvelle donne, Éd. de l’Harmattan, 2000.
  • Cayrac Blanchard,Françoise : L'armée et le pouvoir en Indonésie, Édition L'Harmattan, 1992.
  • Cayrac Blanchard,Françoise ; Dovert, Stéphane ; Durand,Frédéric : Indonésie - un demi-siècle de construction nationale, Édition L'Harmattan, 1992.
  • Martin Jankowski: Indonesisches Sekundenbuch Gedichte, zweisprachig (indonesisch-deutsch), übersetzt von Katrin Bandel, indonesische Nachdichtungen von Dorothea Rosa Herliany, Begleitwort von Goenawan Mohamad, Magelang (Java): Indonesiatera, 2006, ISBN 929-775-001-x
  • Matti Justus Schindehütte: "Zivilreligon als Verantwortung der Gesellschaft - Religion als politischer Faktor innerhalb der Entwicklung der Pancasila Indonesiens" Abera Verlag: Hamburg 2006. Paperback, 276 Seiten, 6 s/w-Abbildungen, 10 s/w-Fotos, 1 Karte ISBN 3-934376-80-0

Weblinks

  Wiktionary: Indonesien – Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen

 

 

Letzte Aktualisierung & Neugestaltung: 20.08.2014

 

Diese Musik stammt von der Seite Midiwelt.de, die Genehmigung des Komponisten liegt vor.

Copyright:

Sämtliche Inhalte wie Fotos, Grafiken, Texte, Design, Musikfiles, usw., auf von Autor erstellten Seiten sind Urheberrechtlich geschützt. Das Copyright für veröffentlichte, vom Autor selbst erstellte Objekte bleibt allein beim Autor der Seiten. Eine Vervielfältigung oder Verwendung solcher Grafiken, Tondokumente, Videosequenzen und Texte in anderen elektronischen oder gedruckten Publikationen ist ohne ausdrückliche Zustimmung des Autors nicht gestattet.

Alle diese Texte, wenn nicht anders gekennzeichnet, basieren auf den Artikel: Indonesien aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

 

 

PayPal

 Spenden

 

Wenn dir das Angebot von den Asiatischen Urlaubsgalerien gefallen hat, kannst du gerne mit einer beliebig großen Spende dazu beitragen, dass es dieses Angebot auch in Zukunft noch gibt. Jeder Cent ist dabei willkommen.

Klicke zum Spenden bitte auf den PayPal Button unten um die Spende über PayPal abzuwickeln.

 

 

 

 

 PayPal

 Spenden

Wenn dir das Angebot von den Asiatischen Urlaubsgalerien gefallen hat, kannst du gerne mit einer beliebig großen Spende dazu beitragen, dass es dieses Angebot auch in Zukunft noch gibt. Jeder Cent ist dabei willkommen.

Klicke zum Spenden bitte auf den PayPal Button unten um die Spende über PayPal abzuwickeln.

 

 

Mauseffekt rechte Maustaste plockieren