Republic of Singapore
(engl.)
新加坡共和国
Xīnjiāpō Gònghéguó
(chin.)
Republik Singapura
(malai.)
சிங்கப்பூர் குடியரசு
Ciŋakappūr Kudiyarasu
(Tamil)
Republik Singapur
|
|
Wahlspruch: "Majulah Singapura"
mal., "Vorwärts, Singapur"
|
Amtssprache |
Malaiisch¹,
Chinesisch, Tamilisch, Englisch² |
Hauptstadt |
Singapur 3 |
Staatsform |
Republik |
Staatsoberhaupt |
Sellapan Rama Nathan |
Regierungschef |
Lee Hsien Loong |
Fläche |
(176.) 704
km² |
Einwohnerzahl |
(116.)
4.553.009 [1] |
Bevölkerungsdichte |
(2.)
6479,8 Einwohner pro km² |
BIP nominal (2007)[2] |
161.349 Mio. US$
(46.) |
BIP/Einwohner |
35.163 US$ (21.) |
HDI |
0,922 (25.) |
Währung |
Singapur-Dollar |
Unabhängigkeit |
9. August 1965 (von
Malaysia) |
Nationalhymne |
Majulah Singapura |
Zeitzone |
UTC + 8 |
Kfz-Kennzeichen |
SGP |
Internet-TLD |
.sg |
Telefonvorwahl |
+65 |
(1)
Malaiisch ist Nationalsprache
(2) Englisch ist Verkehrs-,
Handels- und Verwaltungssprache
(3) Singapur ist ein Stadtstaat.
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Singapur (amtlich Republik Singapur,
englisch: Republic of
Singapore, malaiisch: Republik Singapura, chin. 新加坡, Xīnjiāpō,
auch: 新嘉坡,
tamilisch: சிங்கப்பூர் குடியரசு) ist ein Insel- und Stadtstaat
sowie das kleinste Land in Südostasien.
Land und Bevölkerung
Namensherkunft
Der Name „Singapur“ entstammt dem Sanskrit und setzt
sich zusammen aus Singha (सिंह
siṃha, „Löwe“) und Pura (पुर pura,
„Stadt“), bedeutet also Löwenstadt.
Bei der Besiedlung im 7./8. Jahrhundert bekam das
damalige Fürstentum zunächst den Namen Temasek („Stadt am Meer“). Laut
einer Legende flüchtete im 14. Jahrhundert ein hinduistischer Prinz aus
Sumatra dorthin. Er war wegen einer Heirat mit einer javanischen
(buddhistischen) Prinzessin in die politischen Wirren zwischen dem
hinduistischen Srivijaya-Reich von Sumatra und dem buddhistischen
Majapahit-Reich auf Java geraten. Der Legende zufolge soll der Prinz im
dichten Dschungel einen Löwen gesehen haben. Er wollte gegen den Löwen
kämpfen, doch sie sahen sich gegenseitig in die Augen und der Prinz
senkte sein Schwert und der Löwe zog sich zurück. Dieses Ereignis war
für den Prinzen aufregend genug, um den Ort fortan Löwen-Stadt
zu nennen. Das Wahrzeichen ist der Merlion, ein Fabelwesen mit einem
Löwenkopf und einem Fischkörper.
Geographie
Die 55 Planungsgebiete von
Singapur
Der Staat Singapur liegt südlich der Johorstraße
unmittelbar vor dem Südende der Hinterindischen und der Malaiischen
Halbinsel, auch Malakka-Halbinsel genannt. Dort befindet er sich
zwischen Malaysia im Norden und Indonesien im Süden auf einer
Hauptinsel, drei größeren und etwa 50 weiteren kleineren Inseln.
Die Stadt Singapur, die den Großteil des Inselstaats
einnimmt, liegt bei den Koordinaten: 1° 17' N,
103° 50' O
Koordinaten: 1° 17' N, 103° 50' O auf
einer Insel, die im Norden durch einen künstlichen Damm, den
Johor-Singapore Causeway, mit der Stadt Johor Bahru und im Westen durch
eine Brücke, den Second Link, mit dem Festland (Malaysia) verbunden
ist. Die höchste Erhebung des Inselstaats ist mit 164 Metern der Bukit
Timah Hill im Bukit-Timah-Reservat.
Ursprünglich war nur der Süden des Landes am
Singapur-Fluss bewohnt. Die restlichen Teile des Landes bestanden aus
tropischem Regenwald oder wurden landwirtschaftlich genutzt. In den
1960er Jahren wurden neue Stadtgebiete vor allem als Satellitenstädte
außerhalb des ursprünglichen Stadtgebietes errichtet. Die
Regierungsbehörde Urban Redevelopment Authority ist verantwortlich für
die Stadtentwicklung. Besonderer Wert wird dabei auf effiziente
Landnutzung und -verteilung sowie Verkehrsplanung gelegt. In einem
Entwicklungsplan wird die Landnutzung für die 55 Planungsgebiete
(einschließlich der zwei Wasserschutzgebiete), die zu fünf Regionen
gruppiert werden, festgelegt. Die administrative Gliederung Singapurs
umfasst fünf Community Development Council (CDC)-Distrikte, die von
Bürgermeistern (Mayor) und örtlichen Räten verwaltet werden.
Diese Gliederung ist völlig inkompatibel mit der Regionalgliederung der
Landesplanung.
Aufgrund der knappen Landfläche spielt für Singapur die
Landgewinnung eine große Rolle. Das Erdmaterial wird dazu von eigenen
Bergen, dem Meeresboden oder von Nachbarstaaten entnommen. Dadurch
stieg die Landfläche von 581,5 km² in den 1960er Jahren auf heute 697,2
km² und soll bis 2030 noch um etwa 100 km² (800 km²) wachsen.
Das Klima ist tropisch-feucht. Die Temperatur beträgt
fast über das ganze Jahr etwas über 28 Grad Celsius. In den Monaten
Oktober bis Februar sind die Temperaturen bedingt durch den Monsun nur
etwas niedriger als im restlichen Jahr, bei stärkeren Niederschlägen.
Die Insel Sentosa wird manchmal der südlichste Punkt des
asiatischen Festlands genannt. Dies ist etwas umstritten, da sowohl
Sentosa als auch Singapur Inseln sind, die jedoch mit Dämmen und
Brücken mit dem Festland verbunden sind.
Bevölkerung
Die korrekte Bezeichnung für Bürger des Staates Singapur
lautet „Singapurer“ bzw. „Singapurerin“; das bisweilen verwendete
„Singapuri“ gibt es nicht und beruht auf falscher Analogie zu anderen
Wortbildungen.
Singapur hat eine Fertilitätsrate von nur einem Kind pro
Frau. Dadurch wird die Einwohnerzahl bald stark sinken, da zur
natürlichen Reproduktion einer Bevölkerung 2,1 Kinder pro Frau nötig
sind. Vergleich: Deutschland hat 1,33 Kinder/Frau (2007).
Damit gehört Singapur zu den Ländern, in denen im
Vergleich zur Gesamtbevölkerung am wenigsten Kinder geboren werden.
Dadurch nimmt der Altersdurchschnitt stark zu und es gibt immer weniger
Jugendliche und Kinder. Im Gegenzug bremst die Zuwanderung in den
multikulturellen Stadtstaat die Alterung der Gesellschaft.
Laut dem statistischen Amt Singapurs von Juni 2005
beträgt die Gesamteinwohnerzahl 4,2 Millionen Menschen. Die Bürger
Singapurs gehören zu unterschiedlichen ethnischen Gruppen:
76,8 % Chinesen, 13,9 % Malaien, 7,9 %
Inder und 1,4 % Andere
Hinzu kommt eine große Zahl von Gastarbeitern und
Ausländern, die sich Schätzungen zufolge auf mehr als 600.000 addiert.
Genaue Zahlen werden von der Regierung unter Verschluss gehalten.
Schmelztiegel Singapur
Es wird sehr viel Wert darauf gelegt, dass alle
ethnischen Gruppen in Harmonie zusammenleben. Dies wird teilweise
staatlich festgelegt, wie z. B. im sozialen Wohnungsbau (HDB –
Housing Development Board) durch sogenannte ethnische Gruppenquoten. So
darf von einem Wohnungsblock nur ein bestimmter Prozentsatz an
Chinesen, Malaien und Inder verkauft werden.
Der große Anteil der Chinesen in der Bevölkerung führt
oft zu der falschen Annahme, dass die anderen Bevölkerungsgruppen in
ihrem täglichen Leben benachteiligt werden. Die Forderung nach
Kenntnissen der chinesischen Sprache bei einem Stellenangebot ist zwar
nicht ungewöhnlich, dies geschieht jedoch meistens nur bei
internationalen Betrieben, die ausschließlich ausländische chinesische
Kunden ohne Englischkenntnisse betreuen, oder bei kleineren
chinesischen Familienbetrieben. Der Markt wird durch die Chinesen wegen
ihrer Anzahl zwar dominiert, aber nicht kontrolliert. Es mangelt bei
den Führungspositionen und Hochschulen nicht an Indern und Malaien.
Auch in der Regierung sind diese ethnischen Gruppen vertreten.
Wegen der eher seltenen Erscheinung interkultureller
Ehen wird oft angenommen, dass eine Segregation zwischen den
verschiedenen ethnischen Gruppen im Land herrscht. Tatsächlich
dominieren Ehen innerhalb der eigenen ethnischen Gruppen. Zum einen ist
eine Dominanz der interkulturellen Varianten bei dem hohen Anteil von
Chinesen mathematisch ausgeschlossen. Zum anderen gibt es eine Reihe
von sozialen und religiösen Gründen, die interkulturelle
Partnerschaften zwischen Frau und Mann erschweren. Schon bei den jungen
unverheirateten Paaren ist die interkulturelle Variante selten. Während
die malaiische und chinesische Jugend sich manchmal zusammenfinden,
halten Kastensystem und Tradition oft die indischen Eltern zurück,
ihren Kindern die Wahl des eigenen Partners zu überlassen. Manchmal
werden chinesische Frauen auch durch die Notwendigkeit, zum Islam zu
konvertieren, von einer Ehe mit einem Malaien abgeschreckt. Dennoch ist
es bemerkenswert, dass Ehen zwischen Malaien und Chinesen in Singapur
eine Tradition haben, die ins frühe 20. Jahrhundert zurückverfolgt
werden kann. Daraus ist die Nonya- oder Peranakan-Kultur entstanden,
die heutzutage vom Aussterben bedroht ist.
Ein anderes Thema bei der Eheschließung in Singapur, das
häufig ein Lächeln bei den Einheimischen hervorruft, ist die staatliche
SDU (Social Development Unit), die für die Anbahnung von
Paarbeziehungen von Akademikern und Universitätsabsolventen zuständig
ist.
Im Alltag, vor allem in den Schulen und bei der Arbeit,
findet durchaus die Interaktion mit Menschen aus anderem Kulturkreis
statt. Eine Segregation ist jedoch zwischen den Einheimischen und den
dort lebenden sogenannten „Expatriates“ zu beobachten; ihre Kinder
besuchen verschiedene Schulen und beim Berufsalltag mischen sie sich
eher selten.
Die Verflechtung der Kulturen ist unter anderem in der
Sprache, Küche und Lebensart evident. Das Singlish, eine Variante der
englischen Sprache, ist gespickt durch die Begriffe und Grammatik aller
vier Amtssprachen. Im Gegensatz zu Spanglish, die die aus
Spanisch und Englisch zusammengesetzte Umgangssprache der Latinos ist,
wird Singlish ständig von den verschiedenen ethnischen Gruppen
unabhängig von einander erweitert und durch ihre Interaktion wieder
zusammengefügt. Einige Beispiele: Sätze wie „Referee kayu! Xiao liao
ah?“ („Der Schiedssrichter hat sich geirrt! Ist er verrückt?“) oder
„Careful, wait you gana knock down!“ („Pass auf, du könntest überfahren
werden!“) sind Resultate aus jahrelanger Interaktion zwischen der
chinesischen und malaiischen Sprache. Dadurch wandert das Vokabular und
die Grammatik einer Sprache ständig zu einer anderen durch gemeinsame
Nutzung des Singlish. Auf diese Sprache ist die Regierung allerdings
nicht sehr stolz. Ihr Versuch, die Vorliebe des Volks für Singlish
durch die Förderung des „normalen“ Englisch durch einheimische Sitcoms
wie z.B. „Phua Chu Kang“ zu ändern, wurde von dem Spaß liebenden Volk
eher nicht ernst genommen.
Wie auch in anderen asiatischen Ländern spielt
Höflichkeit in Singapur eine wichtige Rolle. Es gibt zum Beispiel die
Regel, dass der Kontaktpartner nicht „sein Gesicht verlieren“ darf. Das
bedeutet, dass man einen Gesprächspartner auf begangene Fehler nicht
direkt anspricht, sondern diese beiseite schiebt und zu einem späteren
Zeitpunkt anzusprechen versucht oder eine dritte Person einschaltet.
Gerne werden Visitenkarten verteilt. Diese überreicht man dem
Gesprächspartner mit beiden Händen. Es ist unhöflich, Visitenkarten die
man vom Gegenüber bekommen hat, einfach einzustecken. Vielmehr muss
diese mit Respekt behandelt werden und auf dem Tisch noch eine Weile
offen hingelegt werden. Die Höflichkeitsregeln entsprechen dem, was in
China üblich ist. Generell ist das gesellschaftliche Leben stark durch
das Gedankengut des Konfuzianismus geprägt.
Küche
Bei der singapurischen Küche ist der gegenseitige
Einfluss auch zu sehen. Traditionelle Rezepte werden verwandelt.
Dadurch sind einmalige Gerichte wie Laksa Yong Tau Foo oder Cheese
Prata entstanden, die mit der Zeit als Bestandteile der
umfangreichen Reihe der Nationalgerichte gelten. Die im Ausland
bekannten Singapur-Nudeln sind in dem Land selbst unbekannt.
Religion
In Singapur sind im Wesentlichen folgende Religionen
vertreten: Buddhismus (42,5 % der Gesamtbevölkerung), Islam
(14,9 %), Taoismus (8,5 %), Hinduismus (4 %),
Christentum (14,6 %, davon 4,8 % katholisch), andere mit
0,7 %. 14,8% der Bevölkerung Singapurs bekennen sich keiner
Religion zugehörig (Quelle: Census 2000). Die Tätigkeit der Zeugen
Jehovas und der Vereinigungskirche ist in Singapur verboten.
Der Stadtstaat soll zu einem Zentrum des weltweiten
Dialogs zwischen den Religionen werden. Zum Auftakt will Singapur 2008
eine internationale interreligiöse Konferenz abhalten. Diesen Vorschlag
hat Minister Goh Chok Tong bei seinem Besuch im Vatikan unterbreitet.
Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone sei dem Vorschlag gegenüber
sehr aufgeschlossen gewesen, zitiert das Blatt Goh.[3]
Während es in vielen Ländern unvorstellbar ist,
Institutionen verschiedener Religionen in unmittelbarer Nähe zueinander
zu finden, ist dies in Singapur wegen seiner beschränkten Fläche keine
Seltenheit. Hinduistische Tempel oder islamische Moscheen befinden sich
genauso wie buddhistische Tempel oder Kirchen nebeneinander oder direkt
einander gegenüber. Auseinandersetzungen wegen der Enge gibt es nicht.
Was als leicht erreichte Harmonie erscheint, ist das Resultat
jahrelanger Anstrengung, Gleichberechtigung und gegenseitigen Respekt
zu gewährleisten. Zum Beispiel halten sich die Kantinen aller
staatlichen Schulen an die Halal-Vorgaben – das Halal-Geschirr wird von
den anderen getrennt. Die Schüler oder Studenten essen jedoch zusammen;
sie bringen nur ihr Geschirr nach dem Essen zu anderen Orten zurück.
Dies ist nur eine von vielen Lösungsansätzen in Singapur, die enge
Interaktionen zwischen Menschen verschiedener Religion ermöglichen und
gleichzeitig jedem den Freiraum für seine eigene Religion
gewährleisten. Der Sri-Mariamman-Tempel mitten in Chinatown ist ein
weiteres Beispiel für das ungewöhnliche Zusammenleben der Menschen in
Singapur.
Feiertage
In Singapur gibt es elf Feiertage, von denen drei
weltlich und die restlichen kulturelle, religiöse oder ethnische sind.
- Weltliche Feiertage
- Neujahr (1. Januar)
- Tag der Arbeit (1. Mai)
- Nationalfeiertag (9. August; Unabhängigkeitstag
von 1965)
-
Sonstige Feiertage
- Chinesische Feiertage
- Chinesisches Neujahrsfest nach dem
Chinesischen Kalender (21. Januar–21. Februar)
- 2. Neujahrstag nach dem Chinesischen Kalender
(22. Januar–22. Februar)
- Islamische Feiertage
- Hari Raya Puasa
- Hari Raya Haji
- Indische Feiertage
- Vesakh (1. Mai–30. Mai)
- Deepavali (15. Oktober–15. November)
-
Christliche Feiertage
- Karfreitag (20. März–23. April)
- Weihnachten (25. Dezember)
Da sich die islamischen Feiertage nach einem
Mondkalender bestimmen, gibt es jeweils alle 32–33 Jahre einen Feiertag
im Jahr doppelt. Dafür kann Hari Raya Puasa mit dem Chinesischen
Neujahrsfest zusammenfallen.
Die chinesischen Neujahrsfeiertage bestimmen sich nach
dem Chinesischen Kalender. Hari Raya Puasa ist am ersten Tag des
zehnten Monats im Islamischen Kalender, Hari Raya Haji am zehnten Tag
des zwölften Monats. Der Vesak-Tag findet am ersten Vollmond im Mai
statt, Deepavali am letzten Tag des Monats Asvina nach dem Indischen
Kalender.
Geschichte
Die ersten Aufzeichnungen Singapurs stammen aus
chinesischen Texten des 3. Jahrhunderts. Die Insel diente als
Außenposten des auf Sumatra beheimateten Srivijaya-Reiches.
Ursprünglich trug Singapur den javanischen Namen Temasek. Nachdem
Temasek anfangs zu einer bedeutenden Handelsstadt aufstieg, verlor es
bald wieder an Bedeutung. So kommt es, dass außer ein paar
archäologischen Spuren kaum mehr etwas aus jener Zeit erhalten ist.
Statue von Thomas
Stamford Raffles von Thomas Woolner, erbaut am (vermuteten)
Landungspunkt. Raffles wird als Gründer des modernen Singapur anerkannt.
1819 gründete Sir Thomas Stamford Raffles, Agent der
britischen Ostindischen Handelskompanie, am alten Handelssitz Singapur
die erste Niederlassung. Die Insel war zuvor nur von 20 malaiischen
Fischerfamilien bevölkert und eine Zufluchtstelle für Seeräuber.
1824 hatte die Kompanie die gesamte Insel vereinnahmt,
die sie dem Sultan von Johor für 60.000 Dollar und eine Jahresrente von
24.000 Dollar abkaufte.
Am 1. April 1867 wurde Singapur als Bestandteil der
Straits Settlements vor dem Hintergrund weiterer territorialer
Expansionen zur britischen Kronkolonie. Bald wuchs die Bedeutung von
Singapur als Umschlaghafen aufgrund seiner geographischen Lage entlang
der verkehrsträchtigen Schifffahrtswege zwischen China und Europa. Die
Einwohnerzahl ganz Singapurs im Jahr 1881 betrug 172.993.
Singapur gegen Ende des
19. Jahrhunderts
Im Zweiten Weltkrieg marschierten Japans Truppen in
Malaysia ein und umzingelten die Insel. Die schlecht vorbereiteten
britischen Soldaten unter Arthur Percival wurden trotz ihrer
zahlenmäßigen Überlegenheit von der japanischen Armee in der Schlacht
um Singapur geschlagen und kapitulierten im Februar 1942. Die Japaner
benannten Singapur in Folge in Shōnan-tō (昭南島) um und hielten es bis
zur japanischen Kapitulation im September 1945.
1945 wurde Singapur an die Briten zurückgegeben, und
1959 wurde Singapur eine selbstregierte Kronkolonie, welche nach den
von der People’s Action Party (PAP) gewonnenen Wahlen 1959 von Lee Kuan
Yew als erstem Premierminister regiert wurde.
Nach einem landesweiten Referendum 1962 wurde Singapur
in eine Föderation mit Malaya, Sabah und Sarawak entlassen und somit am
1. September 1963 vom Vereinigten Königreich unabhängig.
altes chinesisches
Wohnhaus im Stadtzentrum
Im Herbst 1964 kam es zu massiven Unruhen zwischen
chinesischen und nicht-chinesischen Einwohnern. Nach heftigen
ideologischen Konflikten zwischen der von der PAP gestellten Regierung
und der Föderationsregierung in Kuala Lumpur sowie wegen Befürchtungen
auf malaysischer Seite, dass die Unruhen über die Stadt hinaus
ausgreifen könnten, wurde Singapur am 7. August 1965 aus der Föderation
ausgeschlossen. Zwei Tage später, am 9. August 1965, wurde Singapurs
Souveränität als erstes von Malaysia anerkannt. Seither ist dies der
Nationalfeiertag.
Die junge und territorial eingeschränkte Nation musste
um ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit kämpfen und sah sich mit
Problemen wie Massenarbeitslosigkeit, Knappheit an Wohnraum, Ackerland
und an Rohstoffen (z. B. Öl) konfrontiert.
Während Lee Kuan Yews Amtszeit als Premierminister von
1959 bis 1990 wurde erfolgreich die Massenarbeitslosigkeit bekämpft,
der Lebensstandard erhöht und Singapurs Wirtschaftskraft gestärkt. Als
einer der vier Tigerstaaten schaffte Singapur innerhalb einer
Generation den Sprung vom Entwicklungsland hin zu einer Industrienation.
Am 26. November 1990 übernahm Goh Chok Tong das Amt des
Premierministers. Unter seiner Regierung war das Land mit neuen
Problemen beschäftigt: 1997 kam ein wirtschaftlicher Einbruch mit der
Südostasienkrise, 2003 dämpfte SARS die wirtschaftliche Entwicklung,
hinzu kam die terroristische Bedrohung durch die Jemaah Islamiah (JI).
Am 12. August 2004 wurde Lee Hsien Loong, der älteste
Sohn von Lee Kuan Yew, in dem nach wie vor von der PAP dominierten
Parlament zum dritten Premierminister Singapurs gewählt.
Bis heute gibt es Streitigkeiten mit Malaysia, darunter:
- Streit über die Wasserversorgung und die Verrechnung
der entstandenen Kosten. Wasser wird von Malaysia geliefert und von
Singapur aufbereitet. Durch geschickte Verhandlungen hat Singapur das
aufbereitete Wasser für einen höheren Preis an Malaysia verkaufen
können, als es selbst für das Frischwasser an Malaysia zahlen musste.
Singapur ist auf Wasserimporte dringend angewiesen.
- Streit über den Besitz der Insel Pedra Branca
(portugiesisch)/Pulau Batu Putih (malaiischer Name), sowie den
Inseln Middle Rocks und South Ledge. Eine Klärung vor dem
Internationalen Gerichtshof wird angestrebt.
- (Grenz-)Streitigkeiten über Singapurs Landgewinnung,
Brückenbau und Seegrenzen.
Politik
Politisches System
Singapur ist eine parlamentarische Republik nach dem
Westminster-System (dem Vereinigten Königreich ähnlich). Das
Staatsoberhaupt ist der Präsident, der mit Veto-Rechten in einigen
Schlüsselbereichen ausgestattet ist und die obersten Richter benennt.
Der Präsident wird seit 1999 theoretisch alle 6 Jahre direkt vom Volk
gewählt. Die Wahl fällt allerdings aus, wie 1999 und 2006, wenn nur ein
Kandidat von der Wahlkommission akzeptiert wird.
Parlament
Die Legislative ist das Parlament, und die Exekutive
wird durch das Kabinett gebildet, welches vom Premierminister als
Regierungsoberhaupt geleitet wird.
Die Politik Singapurs wurde seit der Unabhängigkeit 1965
von der People’s Action Party (PAP) dominiert. Von Kritikern wird
Singapur daher teils auch als Einparteienstaat eingeordnet, und der PAP
werden teilweise rigide Handlungen gegen die Oppositionsparteien
vorgeworfen. Dabei soll die PAP teils manipulierend einwirken oder
durch zivilrechtliche Klagen (Verleumdung) unliebsame Gegner aus dem
Weg schaffen. Auch das strikte Mehrheitswahlrecht trägt zur dominanten
Stellung der PAP bei (Wahlpflicht). Ebenso sind die strikten
Restriktionen im öffentlichen und Privatleben zu nennen. Siehe
Rechtliches.
Ebenso behaupten Kritiker, dass Singapurs Gerichte auf
Seiten der Regierung stünden, auch wenn einige Verfahren von der
Opposition gewonnen wurden. Westliche Demokratien betrachten Singapurs
Regierungsform daher manchmal dem Autoritarismus näher als einer
Demokratie im westlichen Sinne.
Trotz dieser Vorwürfe hat Singapur das, was viele eine
sehr erfolgreiche Marktwirtschaft nennen. Die Politik der PAP enthält
sozialistische Aspekte, wie zum Beispiel ein großangelegtes
öffentliches Wohnraumprogramm und eine Dominanz staatlicher Unternehmen
in der lokalen Wirtschaft. Die PAP distanzierte sich jedoch in der
Vergangenheit teilweise vom westlichen Wertesystem. Der frühere
Premierminister Lee Kuan Yew zitierte in diesem Zusammenhang die
Inkompatibilitäten westlicher Demokratien mit „asiatischen Werten“. In
jüngerer Vergangenheit lockerte die PAP Teile ihrer gesellschaftlich
konservativen Politik.
Charakteristisch für Singapur sind das Zusammenspiel aus
konfuzianisch orientierter, staatlich-öffentlich kommunizierter Ethik,
strengen Gesetzen, einem hohen Grad an Überwachung und sehr geringer
Korruption. Verfechter dieser Leitlinien sehen darin die Ursachen, dass
eine wohlhabende Gesellschaft entstand, die eine der niedrigsten
Kriminalitätsraten der Welt hat.
Beziehung zwischen Staat und
Volk
Kritiker bemängeln die autoritären Ausprägungen dieses
Systems, beispielsweise die Vorschrift, dass eine staatliche Lizenz
verlangt wird, wenn mehr als drei Menschen öffentlich über Politik,
Religion oder innere Angelegenheiten des Staates reden wollen. Im
gesamten öffentlichen Raum und insbesondere in den öffentlichen
Verkehrsmitteln findet man Verhaltensparolen über Sauberkeit,
Freundlichkeit und Verhalten.
Polizei und Justiz
Viele Gesetze Singapurs sind sehr streng. Ein englisches
Sprichwort sagt, „Singapore is a fine city“ (fine hat
die Bedeutung schön, aber auch Geldstrafe). Die unten
aufgeführten zum Teil horrenden Strafen für vergleichsweise geringe
Vergehen werden in der Praxis kaum durchgesetzt und dienen eher der
Abschreckung.
Straftatbestände mit hohen
Strafmaßen
- Vandalismus und Graffiti können Geldstrafen sowie
auch Prügel mit dem Rohrstock zur Folge haben.
- Der Verkauf von Kaugummi war von 1992 bis Mai 2004
absolut verboten. Die private Einfuhr zum Eigenkonsum war davon
allerdings nie betroffen. Mittlerweile ist der Verkauf von Kaugummi
zwar gestattet, jedoch weiterhin stark eingeschränkt. Der Käufer muss
ein Arztrezept und seinen Personalausweis vorzeigen. Falls der
Apotheker es versäumt, den Namen des Käufers aufzuzeichnen, kann gegen
ihn eine Geldstrafe von 3.000 SGD verhängt werden. Über die Gründe für
die Aufhebung gibt es verschiedene Meinungen. Einige Quellen besagen,
die Aufhebung des Kaugummiverbots ist dem Ergebnis einer Untersuchung
zu verdanken, welche herausfand, dass die Zähne der Singapurer wegen
des Verbots eher schlecht sind. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass für
effektive Tabakentwöhnung auch der Verkauf von Nikotinkaugummis
ermöglicht werden musste. Auf Druck von Wrigley wurden auch andere
zuckerfreie und „der Gesundheit dienliche“ Kaugummisorten freigegeben.
- Hohe Geld- und Sozialarbeitsstrafen (z. B. mit
einer neonleuchtenden Weste und der Aufschrift „ORDER FOR corrective
work“ den Strand säubern) werden gegen Personen verhängt, die Müll
(auch Zigarettenkippen) achtlos auf die Straße werfen.
- Essen, Trinken, Rauchen sowie der Transport
gefährlicher Güter in öffentlichen Verkehrsmitteln unterliegen hohen
Strafen (500 bis 5.000 SGD).
- Der Transport der geruchsintensiven Durian-Früchte in
öffentlichen Verkehrsmitteln ist zwar ebenfalls verboten, allerdings
wird von einer Strafandrohung abgesehen.
- Es herrscht generelles Rauchverbot in öffentlichen
Gebäuden, öffentlichen Verkehrsmitteln und Restaurants sowie in
Personengruppen mit mehr als 5 Personen (z. B. Warteschlangen). Seit
dem 1. Juli 2007 ist auch das Rauchen in Bars und Diskotheken nicht
mehr gestattet. Im Außenbereich von Bars und Restaurants gibt es
Raucherzonen, in Diskotheken Raucherräume.
- Bei Einreise aus Malaysia gibt es keine
Zollfreigrenze für im Ausland erworbene Waren. Bei Einreise aus
Indonesien sind die Zollfreigrenzen gestaffelt, je nach dem, wie lange
man (24, 48 oder 72 Stunden) Singapur verlassen hat.
- Singapur ist das einzige Land der Welt, in das
Zigaretten nicht duty free eingeführt werden dürfen. Die
Geldstrafe für die Einfuhr einer Stange Zigaretten beträgt das
zehnfache des Preises innerhalb Singapurs (z.Z. SGD 110, folglich SGD
1100, also rund EUR 550). Selbst wenn man eine angebrochene Schachtel
mit sich trägt, darf diese maximal 17 Zigaretten beinhalten. Bei der
Ausreise können Tabakwaren aber offiziell am Flughafen gekauft werden.
- Bei Ausreise muss der Fahrzeugtank noch mindestens zu
75 % gefüllt sein. Hintergrund für diese Vorschrift ist, dass in
Malaysia der Kraftstoffpreis nur halb so hoch ist wie in Singapur.
- Lügen wird bei Nachweisbarkeit mit hohen Strafen
ähnlich wie Betrug geahndet (2.000 bis 10.000 SGD). Zusätzlich kann der
Strafbestand auch Prügel mit dem Rohrstock zur Folge haben.
Üblicherweise liegen die Strafen bei der sog. „Lügerei“ bei 3–8
Schlägen.
- Es herrscht eine strenge Zensur:
- Einige ausländische Zeitungen und Magazine, wie
das Asian Wall Street Journal und die Far Eastern Economic Review, sind
in ihrer Verbreitung eingeschränkt. Zeitungen aus Malaysia sind
verboten (umgekehrt in Malaysia).
- Pornographie ist verboten; die Darstellung von
Sex und Nacktheit ist eingeschränkt, d. h. der Playboy und andere
„Erwachsenenmagazine“, wie das Cosmopolitan-Magazin, sind verboten.
Einige weniger freizügige Magazine, wie zum Beispiel das FHM, sind
jedoch im Handel erhältlich. Falls Sex und Nacktheit erlaubt sein soll,
muss es zum Kontext passen. Filme, die Nacktheit, Sex oder übermäßige
Gewalt zum Inhalt haben, erhalten normalerweise die Altersfreigabe
Mature 18 (M18). In Ausnahmefällen Restricted 21 (R21).
- Die Regierung zeigt jedoch Interesse daran, diese
Beschränkungen aufzuweichen und hat daher kürzlich die Altersfreigabe
M18 geschaffen, um für über 18-Jährige mehr Erwachsenenmaterial
zugänglich zu machen. Es bleiben allerdings die geltenden Freigaben
NC16 („No Children“) und R21 („Restricted“) bestehen. Zu
Altersfreigaben in Singapur siehe auch Veröffentlichung der „Media
Development Authority“.
- Der Privatbesitz von Satellitenschüsseln ist
untersagt. Internationale Sender (wie Deutsche Welle, BBC, CNN etc.)
können nur über Kabel empfangen werden.
- Bestimmtes politisch sensibles Material ist
verboten.
- Schriften und Medien, die das Zusammenleben der
Bevölkerungsgruppen stören und religiöse Gefühle beleidigen, sind
verboten. Aufgrund dieser Gesetze ist auch die Religionsgemeinschaft
der Zeugen Jehovas einschließlich deren Literatur seit 1972 verboten
(siehe Jahresbericht 1997 von Amnesty International Deutschland
- Sexuelle Praktiken, die von der Regierung als
„unnatürlich“ angesehen werden, u. a. Anal- und Oralverkehr sowie
jede Form von homosexuellem Sex, sind illegal. Allerdings existieren
ernsthafte Überlegungen, zumindest für heterosexuelle Personen ab 16
Jahren in naher Zukunft den Oral- und Analverkehr zu legalisieren
Todesstrafe
In Singapur werden im Verhältnis zur Einwohnerzahl die
meisten Todesurteile vollstreckt. Als Antwort auf einen Bericht von
Amnesty International hat die singapurische Regierung im Januar 2004
eine Übersicht veröffentlicht, in der die Anzahl der Hinrichtungen der
letzten 15 Jahre dargestellt wird. Zwischen 1990 und 2005 wurden etwa
420 Menschen gehängt, hauptsächlich wegen Drogenhandels, -besitzes und
-schmuggels. Unter ihnen befanden sich auch einige westliche Ausländer.
Hochgerechnet auf Deutschland wären in dem gleichen Zeitraum etwa 8.000
Menschen hingerichtet worden, in den USA 28.000 (tatsächlich: 884).
Die Vorschriften für Betäubungsmittel sind sehr streng.
Jeder, der mit mehr als 15 g Heroin, 28 g Morphin oder
500 g Cannabis erwischt wird, muss mit der Todesstrafe rechnen.
Im März 2002 erregte der Fall einer jungen Deutschen
große Aufmerksamkeit, der wegen Drogenhandels die Todesstrafe drohte.
Erst durch eine nachträgliche Laboranalyse des sichergestellten
Cannabis wurde ein Reinheitswert von weniger als 500 Gramm ermittelt,
wodurch die Frau dem Tod durch den Strang entging und stattdessen zu
einer 5-jährigen Haftstrafe verurteilt wurde, die später wegen guter
Führung um zwei Jahre verkürzt wurde.
Körperstrafen
In Singapur werden bei schweren Straftaten (zum Beispiel
Vergewaltigungen), häufig aber auch bei einer Reihe von im europäischen
Sinne Ordnungswidrigkeiten wie Vandalismus oder Suchtmittelgebrauch,
zusätzlich zu einer Gefängnisstrafe auch Körperstrafen verhängt.
Betroffen sind ausschließlich Männer im Alter zwischen 16 und 50
Jahren, die altersunabhängig mit bis zu 24 Hieben in einem Durchgang
auf das entblößte Gesäß gezüchtigt werden können. Bei diesem
sogenannten Caning wird der Delinquent über einen Prügelbock
gespannt und erhält von einem speziell ausgebildeten Justizbeamten in
einem festgelegten Verfahren mit einem langen Rohrstock schwere
Schläge, die das Gesäß intentional langfristig verletzen sollen. Der
dabei verwendete Rohrstock ist ca. 1,20 m lang und 13 mm dick,
jedoch extrem elastisch; die Ausbilder sind gehalten mit dem Stock
Geschwindigkeiten von mindestens 160 km/h zu erreichen.Diese
Strafart kommt auch bei Nichteinheimischen zum Einsatz und wurde in der
Vergangenheit wiederholt international kritisiert. Seit 2006 werden in
großem Umfang illegale Arbeitsimmigranten, ohne Vorliegen einer
Straftat außer dem Versuch der Arbeitsaufnahme in Singapur, vor der
Abschiebung mit einigen Monaten Gefängnis und drei bis sechs
Rohrstockhieben bestraft.
Bestrebungen zur Lockerung
der Strafmaße
Im Jahr 2003 hat das Censorship Review Committee
empfohlen, das Verbot der Zeitschrift Cosmopolitan aufzuheben.
Allerdings bleibt das Verbot für den Playboy bestehen, da die
singapurische Gesellschaft noch nicht für die freizügigen Fotos bereit
sei.
In den letzten Jahren hat die singapurische Regierung
einige der strengen Gesetze gelockert. Beispielsweise wurde
Bungee-Jumping legalisiert und die Filmzensur gelockert. Es gibt auch
Zeichen, dass die Regierung in Betracht zieht, gesetzliche
Einschränkungen der Sexualität zu lockern, mit dem Gedanken, die
demographische Situation zu verbessern. Dies gilt im übrigen auch für
Homosexuelle: In Singapur hat sich mittlerweile ebenso eine kleine
„Szene“ etabliert wie in anderen Großstädten Südostasiens.
Auch die Todesstrafe wird von Menschenrechtsaktivisten
kritisiert. Obwohl in Singapur bis heute kaum öffentlich darüber
diskutiert wird, gibt es inzwischen kleine Verbände, die sich gegen die
Todesstrafe aussprechen und von der Regierung geduldet werden. Ein
besonders kritischer Punkt ist die zwingende Verhängung des
Todesurteils ab einer bestimmten Menge von Drogen. Gegner dieser
Regelung sehen darin eine Untergrabung richterlicher Autorität.
Militär
Die Singapore Armed Forces umfassen die
Teilstreitkräfte Heer, Marine und Luftwaffe.
Das Heer verfügt über ca. 50.000 aktive Soldaten und
eine Reserve von 170.000 Mann. Zur Ausrüstung zählen AMX 13-SM1
Kampfpanzer und Schützenpanzer der Typen Bionix AFV und M113. 66
Leopard 2A4 sollen ab dem Jahr 2008 in Dienst gestellt werden.
Die 4.500 Mann starke Marine verfügt über 5
Stealth-Fregatten sowie Korvetten, Patrouillenboote und
Landungsschiffe. Die U-Boot-Flotte verfügt über Boote der schwedischen
Sjöormen-Klasse, die bis 2010 durch Boote der Södermanland-Klasse
ergänzt werden sollen.
Die nach dem Rückzug der Royal Air Force 1968
aufgestellten Luftstreitkräfte umfassen inzwischen 6.000 Mann und sind
mit Flugzeugen der Typen F-16, Northrop F-5 und Lockheed C-130 Hercules
sowie Hubschraubern der Typen Aérospatiale AS 332, Apache, CH-47 und
S-70 ausgerüstet. --202.56.129.226 05:29, 10. Okt. 2008 (CEST)
Infrastruktur
Straßenverkehr
Aufgrund der britischen Kolonialvergangenheit herrscht
Linksverkehr. Es bestehen zwei Landverbindungen mit Malaysia. Der
Johor-Singapur-Damm (Johor-Singapore Causeway) im Norden,
eröffnet in den 1920er Jahren, verbindet Woodlands (Singapur) mit Johor
Bahru (Malaysia) für Kraftfahrzeuge und Bahn. Außerdem ist er die
Hauptverbindung für die Wasserversorgung Singapurs. Eine zweite Brücke (Second
Link), welche 1996 fertiggestellt wurde, besteht im Westen
Singapurs. Sie verbindet Tuas (Singapur) mit Gelang Patah (Malaysia).
Es gab Überlegungen, den Kanal, der Singapur von
Malaysia trennt, aufzuschütten und so die Insel mit dem Festland zu
verbinden. Dieser Plan wurde aber aufgrund von Grenzproblemen
aufgegeben. Singapur hätte die Hauptkosten getragen, Malaysia bestand
allerdings auf der Beibehaltung der heutigen Grenzziehung in der Mitte
des Kanals. Der von Malaysia propagierte Ersatz des Causeways durch
eine neue Brücke scheitert im Gegenzug am Widerstand Singapurs. Dies
muss auch vor einem wirtschaftlichem Hintergrund gesehen werden, da
eine Änderung des Status quo die Schiffbarkeit der Johorstraße und
damit den Wettbewerb zwischen den Häfen Malaysias und Singapurs
beeinflusst.
Im Rahmen einer restriktiven Verkehrspolitik unterliegt
der private Autobesitz strengen Regulierungen. Jeder potenzielle
Autokäufer muss zuerst eine Berechtigung (Certificate of Entitlement,
COE) ersteigern. Regelmäßig entscheidet die staatliche Land Transport
Authority (LTA) über die Erteilung von Lizenzen, die in einem
Bieterverfahren ersteigert werden können, nach zehn Jahren aber wieder
verfallen. Dies ist ein wirksames Instrument, um die Anzahl von Pkw in
Singapur zu begrenzen. Der Import von Kraftfahrzeugen ist mit Abgaben
von teilweise über 200 Prozent besteuert, hat aber eine hohe Bedeutung
als Statussymbol. Weiterhin wird der Verkehr im Stadtzentrum durch ein
elektronisches Mautsystem mit hohen Abgaben belegt.
Luftverkehr
Im Osten des Stadtstaates befindet sich der bedeutendste
internationale Flughafen, der von 64 internationalen Fluglinien
angeflogen wird. Der Changi-Airport besteht aus drei Terminals
sowie einem Billigflieger-Terminal. Ein viertes Terminal ist in Planung.
Schienenverkehr
Eine Verbindung der Terminals wird mit einer
Einschienenbahn (Skytrain) sichergestellt. Zwischen Terminal 2 und 3
befindet sich die MRT-Haltestelle, mit der man preisgünstig in die
Innenstadt kommt. Ein weiterer Flughafen in Seletar ist von geringerer
Bedeutung für den zivilen Luftverkehr.
Es existiert des weiteren eine eingleisige
Eisenbahnverbindung (nichtelektrifiziert) mit Malaysia, betrieben von
der KTM (Keretapi Tanah Melayu). Der Hauptbahnhof Singapurs befindet
sich im südlichen Teil der Insel. Die gesamte Eisenbahnanlage ist
exterritorial, d. h. Eigentum Malaysias. Daher passiert man die
malaysische Grenzkontrolle kurz vor dem Einsteigen des Zuges und reist
nach Malaysia ein, verlässt aber erst beim Erreichen der singapurischen
Grenzkontrolle am Causeway den Stadtstaat. Die Fahrtdauer von Singapur
Hbf nach Kuala Lumpur Sentral beträgt ca. 7 Stunden, die
durchschnittliche Zuggeschwindigkeit 40–60 km/h. Malaysia hatte die
Absicht, diese Verbindung auf zwei Gleise zu erweitern sowie zu
elektrifizieren, so dass Schnellzüge darauf fahren können. Der
gegenwärtige malaysische Ministerpräsident hat diese Pläne gestoppt.
Eine am 17. Februar 1974 eröffnete Seilbahn (Mount Faber
Cablecar) verbindet die Touristen-Insel Sentosa im Süden mit Mount
Faber auf der Hauptinsel. Eine Zwischenstation befindet sich auf dem
Harbour Front Centre (dem ehemaligen World Trade Center) im
Hafen der Stadt. Sie ist täglich von 8:30 bis 23:00 Uhr in Betrieb.
Nahverkehr
Light Rapid Transit Zug
Singapur hat ein engmaschiges, hochgetaktetes und
relativ preiswertes ÖPNV-System, das systematisch ausgebaut wird. Gut
ausgebaut ist das U-Bahn-Netz, genannt MRT (Mass Rapid Transit)
betrieben von der SMRT Corp. und Sbs Transit. Das Nahverkehrsbus-System
ist ebenfalls gut ausgebaut. Es gibt keinen festen Fahrplan, sondern es
wird an den Haltestellen die durchschnittliche Taktrate (z. B. 10
Minuten), wann der nächste Bus vorbeifährt, angegeben. Die Haltestellen
stehen im Abstand von wenigen hundert Metern auseinander. Sie werden
nur bei Bedarf angefahren, d. h. dem Busfahrer muss von der Haltestelle
aus ein Signal (Handbewegung nach unten) gegeben werden.
Es gibt klimatisierte und nicht klimatisierte Busse,
diese sind im Fahrpreis geringfügig günstiger. Bezahlung per Bargeld
muss passend sein, es wird kein Wechselgeld herausgegeben. Sehr bequem
ist die Bezahlung mit der EZ-link-Karte.
Taxis sind weit verbreitet und günstig. Allerdings kommt
es zu starken Engpässen während der Rush-Hour, samstags, bei Regen und
zwischen 23:30 Uhr und 1:00 Uhr (da steigen die Grundfahrpreise um 10
bis 50 Prozent an).
Schiffsverkehr
Der Hafen Singapurs ist einer der geschäftigsten der
Welt und der weltweit bedeutendste Umschlagplatz für Container.
Die Konzerthalle am Singapur
River: Die Esplanade
Wirtschaft
Kenndaten
BIP (2004): 90,3 Milliarden Euro; Anteile (2001):
32 % Industrie und 68 % Dienstleistungen
BIP/Kopf (2004): 21.291 Euro
Beschäftigte (2004): Landwirtschaft fast 0 %,
Industrie 32,6 %, Dienstleistungen 67,4 %
Arbeitslosigkeit (2004): 3,4 %
Außenhandel (2004): 138,5 Mrd. Euro (davon aus
Deutschland: 4,8 Mrd. Euro) Import und 171,8 Mrd. Euro (davon nach
Deutschland: 5,3 Mrd. Euro) Export
Singapur ist unter anderem Mitglied der APEC und gehört
dem P4 Agreement, einem Freihandelsabkommen, zu dem außerdem noch
Brunei, Chile und Neuseeland gehören, an.
- Entwicklung wichtiger Wirtschaftskennzahlen
Die wichtigen Wirtschaftskennzahlen
Bruttoinlandsprodukt, Inflation, Haushaltssaldo und Außenhandel
entwickelten sich in den letzten Jahren folgendermaßen:
Veränderung des
Bruttoinlandsprodukts (BIP)
in % gegenüber dem Vorjahr (real) |
Jahr |
1997 |
1998 |
1999 |
2000 |
2001 |
2002 |
2003 |
2004 |
2005 |
2006 |
2007 |
Veränderung in % gg. Vj. |
8,6 |
-0,9 |
6,9 |
9,7 |
-2,0 |
3,2 |
2,9 |
8,7 |
6,4 |
~5,5 |
~4,5 |
Quelle: bfai
. |
~ = geschätzt |
Entwicklung des BIP
(nominal)
absolut (in Mrd. US$) |
Entwicklung
des BIP (nominal)
je Einwohner (in Tsd. US$)
|
Jahr |
2003 |
2004 |
2005 |
Jahr |
2003 |
2004 |
2005 |
BIP in Mrd. US$ |
92,7 |
107,5 |
117,9 |
BIP je Einw. (in Tsd. US$) |
21,6 |
24,9 |
26,8 |
Quelle:
bfai |
Entwicklung der
Inflationsrate
in % gegenüber dem Vorjahr |
Entwicklung
des Haushaltssaldos
in % des BIP
(„minus“ bedeutet Defizit im Staatshaushalt) |
Jahr |
2003 |
2004 |
2005 |
2006 |
Jahr |
2003 |
2004 |
2005 |
Inflationsrate |
0,5 |
1,7 |
0,5 |
~ 2 |
Haushaltssaldo |
5,7 |
6,0 |
6,0 |
Quelle:
bfai |
Entwicklung des
Außenhandels
in Mrd. US$ und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % |
|
2003 |
2004 |
2005 |
2006 |
|
Mrd. US$ |
% gg. Vj. |
Mrd. US$ |
% gg. Vj. |
Mrd. US$ |
% gg. Vj. |
Mrd. US$
(1.Hj.) |
% gg.Vj. |
Einfuhr |
136 |
17 |
174 |
27,5 |
200 |
15,4 |
150 |
24,2 |
Ausfuhr |
160 |
27,8 |
199 |
24,2 |
230 |
15,8 |
171 |
25,3 |
Saldo |
23,7 |
|
25,0 |
|
29,7 |
|
21,3 |
|
Quelle: bfai
|
Allgemeines
Singapur zählt zu den am stärksten deregulierten und
privatisierten Volkswirtschaften der Welt. Eine große Ausnahme bildet
der stark regulierte Wohnungsmarkt, der fast sozialistischen Charakter
hat. Singapur ist bestrebt, ein biotechnologisches Zentrum in Asien zu
werden. Die A*STAR, die Agency for Science, Technology and Research,
eine Regierungsbehörde, unterstützt Forschungskapazitäten in Singapur.
In der neugeschaffenen Biopolis sind private und staatliche Institute,
Biotech- und Pharmaunternehmen angesiedelt.
Singapur hat große Bedeutung als internationaler
Finanzplatz und auch im Warenhandel: der Hafen ist einer der modernsten
und größten Umschlagplätze der Welt.
Wechselkurs: 1 EUR = 2,17 SGD / 1 SGD = 0,46 EUR
(04/2008) (SGD = Singapur-Dollar im Gegensatz zu z. B. Hongkong-Dollar
oder US-Dollar)
Staatsausgaben
Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben
für
- das Gesundheitswesen bei 7%
- das Bildungswesen bei 18%
- das Militär bei 29%
Bildung
Kindergärten
Viele Eltern starten die Ausbildung ihres Nachwuchses
frühzeitig, dies kann bereits mit dem ersten Lebensjahr beginnen.
Singapurer sind wissbegierig. Neben dem staatlichen Kindergarten (PAP)
gibt es private Horts in allen Variationen. Von Montessori bis zu zwei-
oder drei-sprachigen Kindergärten. Es gibt für jedes Kind einen Platz
im Kindergarten. Je nach Alter des Sprösslings kann dies von 2 Stunden
bis ganztags variieren. Des weiteren gibt es die Möglichkeit die
Kleinen in internationalen Schulen oder Kindergärten unterzubringen.
Die Unterrichtssprache ist Englisch, wobei man bedenken muss, dass
Kinder meistens aus einem anderssprachigen Elternhaus kommen und sich
dadurch ein Misch-Masch in die englische Sprache eingeschlichen hat. Es
wird daher meist Singlish gesprochen.
Internationale Schulen
Es gibt eine reiche Auswahl für Expatriates, nachfolgend
hier die 11 wichtigsten Internationalen Schulen:
- Singapore American School
- German European School Singapore
- Swiss School Association Singapore – Schweizer Schule
Singapur
- The Canadian International School Singapore
- French School of Singapore
- Tanglin Trust School – basiert auf dem britischen
System
- Singapore International School
- Dover Court Preparatory School – hier können auch
Kinder mit speziellen Problemen unterkommen und betreut werden
- The Australian International School Singapore
- United World College of South East Asia
- Overseas Family School
Singapurische Schule
Singapurer dürfen keine internationalen Schulen
besuchen, es sei denn, sie besitzen eine weitere Staatsangehörigkeit.
Stattdessen können Singapurer zwischen ausgezeichneten staatlichen und
privaten Schulen wählen. Man muss hier beachten, dass es staatliche und
private Eliteschulen gibt. Um an diesen Schulen zu studieren, muss man
an einem Auswahlverfahren teilnehmen und sich bereits 1 bis 2 Jahre
vorher bewerben.
Einige der bekanntesten Schulen für die 7. bis 10.
Klasse sind Raffles Institution, Raffles Girls’ School, Hwa Chong
Institution, Anglo-Chinese Independent School, Nanyang Girls’ School.
Für die 11. und 12. Klasse (Abitur-Jahre) sind es Schulen wie National
Junior College (das erste Junior College Singapurs), Hwa Chong
Institution, Raffles Junior College, Victoria Junior College und
Temasek Junior College, wo die „Top-Schüler“ ihr Abitur (die „Singapore-Cambridge GCE
‘Advanced’ Level Examinations“) in zwei statt drei Jahren machen.
Außerdem haben Schülerinnen und Schüler aus Singapur die
Möglichkeit, eine weitere Fremdsprache (Französisch, Deutsch,
Japanisch, Malaiisch, Indonesisch und Arabisch) am Sprachzentrum des
Bildungsministerium (MOELC) zu erlernen. Einige Schulen wie National
Junior College und Raffles Junior College haben auch eigene
Sprachprogramme für einige Stufen.
In der letzten Zeit gibt es auch durch die Unterstützung
des Bildungsministeriums mehr Möglichkeiten für Austauschprogrammen,
besonders zwischen den Schulen innerhalb ASEAN.
Universitäten
Singapur verfügt über drei staatliche Universitäten:
- Die Nanyang Technological University (NTU) befindet
sich im äußersten Westen der Hauptinsel Singapurs in Jurong, etwa 25 km
außerhalb des Stadtzentrums. Die Universität wurde am 1. Juli 1991 per
Parlamentsbeschluss gegründet. Sie ging aus dem ehemaligen Nanyang
Technological Institute (NTI) hervor, das im August 1981 gegründet
wurde. Erreichbar ist die Universität über die MRT bis Boon Lay
(Endstation), von dort aus fahren zwei Buslinien direkt zum Campus der
NTU. An die NTU ist das National Institute of Education (NIE)
angegliedert. Dort werden die Lehrer für die Gymnasien Singapurs
ausgebildet.
- Die National University of Singapore (NUS) befindet
sich etwa 12 km außerhalb des Stadtzentrums in Kent Ridge. Sie zählt
laut dem „World University Ranking“ des britischen „Times Higher
Education Supplement“ (2006) zu den 20 besten Universitäten der Welt.
- Die neueste Universität, die Singapore Management
University (SMU), hat im Sommer 2005 ihren neuen Innenstadt-Campus in
Bras Basah, MRT-Haltestelle Dhoby Ghaut, bezogen.
Neben den staatlichen Universitäten gibt es eine ganze
Reihe privater, zu einem Großteil auch ausländischer Universitäten und
Bildungseinrichtungen, wie etwa die französische INSEAD. Eine weitere
Universität ist eine Sorbonne-Nachstellung der Uni in Paris. Dort wird
Theologie, Politik und Wirtschaftswissenschaften studiert.
Sehenswürdigkeiten
Singapur-Fluss aus der
Vogelperspektive
Esplanade
Tourismus ist in Singapur eine wichtige
Einkommensquelle, jährlich besuchen etwa 12,6 Mio. Touristen Singapur.
Studien zufolge wird es in den nächsten Jahren ca. 2,4 Mio. Touristen
mehr in die Stadt ziehen, so dass der Flughafen Singapur, welcher mit
130 Zielen weltweit verbunden ist, ausgebaut und mehrere Hotels neu
eröffnet werden. In Singapur gibt es etwa 95 Hotels, schon 2008 werden
es vermutlich 114 sein. Zu den Hotels der gehobenen Klasse gehört das
Raffles Hotel, in dem berühmte Persönlichkeiten wie Charlie Chaplin,
Rudyard Kipling u. a. zu Gast waren. Die meisten Hotels liegen im
Zentrum, bzw. am Pearls Hill Park. siehe auch The Oriental
Singapore
Für Touristen ist Singapur vorwiegend Stop-Over-Ziel, an
dem durchschnittlich 3,67 Tage verweilt wird. Dennoch bietet diese
Stadt zahlreiche Attraktionen, die man besuchen kann:
Stadtviertel
- Das Stadtzentrum mit der Einkaufsstraße Orchard Road
- Das indische Viertel Little India, in dem u. a.
die Sultan Moschee zu finden ist sowie die Arab Street
- Mohamed Sultan Road, eine für ihr Nachtleben bekannte
Straße
- Geylang District, eines der vier Rotlichtviertel von
Singapur, in dem legal der Prostitution nachgegangen werden kann
- Die Vergnügungsviertel Boat Quay und Clarke Quay am
Singapore River mit einer Vielzahl von Restaurants, Kneipen, Bars und
Diskotheken
- Das Kolonialviertel u. a. mit Fort Canning, dem
alten Parlament, dem Victoria Theatre and Concert Hall sowie dem
Cricket Club
- Die Ausflugsinsel Sentosa mit einer Vielzahl von
Attraktionen wird vor allem von Familien am Wochenende gerne besucht.
Sehenswert sind u. a. ein begehbares Aquarium, Fort Siloso, der
Orchard Garten, der Butterfly Park sowie der Themenpark Vulcanoland
- Das chinesische Viertel Chinatown
- Das Geschäftszentrum
- Das Ausgehviertel Holland Village ist vor allem bei
Expats beliebt.
Historische Gebäude
- Das Raffles Hotel mit der berühmten Long-Bar, in dem
der Singapore Sling erfunden wurde sowie dem hoteleigenem Museum
Parks und Gärten
- Der Jurong Bird Park, ein Vogelpark mit 600
Vogelarten in zum Teil riesigen Volieren
- Das 1883 gegründete, 165 ha große
Bukit-Timah-Reservat, ein fast primäres Stück Dschungel
(Küstenberg-Wald Dipterocarpus) mit der höchsten Erhebung des
Inselstaates
- Die 1993 eröffnete Sungei Buloh Wetland Reserve im
Nordwesten der Insel, ein 139ha großer Nationalpark mit Feuchtgebieten
und Mangrovenwäldern
- Der Pasir Ris Park im Nordosten der Insel. Auf Stegen
kann man in diesem drittgrößten Park Singapurs die Mangrovensümpfe
erkunden.
- Der Zoo, der zur Beobachtung der nachtaktiven Tiere
eine Nacht-Safari anbietet.
- Der 1822 von Sir Thomas Stamford Raffles gegründete
Singapore Botanic Garden mit mehr als einer halben Million
Pflanzenarten und einer spektakulären Orchideensammlung
- Der East Coast Park mit vielen Freizeitangeboten
sowie einer Reihe von Fisch-Restaurants
- Fort Canning Park beinhaltet u. a. zwei gotische
Tore, den ältesten christlichen Friedhof der Stadt, den ASEAN Sculpture
Park, die Battle Box sowie den Spice Garden, den ersten botanischen
Garten der Stadt aus dem Jahre 1822
- In der Parklandschaft rund um das MacRichtie
Reservoir lädt ein weitläufiges Netz von Wegen zum Wandern ein
- Der Chinesische Garten mit Pagoden liegt auf einer
Insel im Jurong Lake
- Der Japanische Garten
- Butterfly Park and Insect Kingdom beherbergen mehr
als 1.500 Schmetterlings- sowie über 2.500 Insektenarten
- Der Jurong Reptile Park mit ehemals mehr als 400
Reptilienarten wurde im September 2006 geschlossen
Museen
- Das Singapore Art Museum zeigt vor allem asiatische
Kunst
- Das Singapore Science Centre bietet interessierten
Besuchern über 500 interaktive Experimente
- Das National Museum of Singapore erläutert die
Geschichte Singapurs und stellt darüber hinaus Kunsthandwerk und
ausgewählte Prunkstücke der Singapurer Sammlungen aus, darunter John
Singer Sargents Porträt in Öl (1904) des britischen Verwalters Sir
Frank Swettenham.
- Im Asian Civilisations Museum werden Sammlungen aus
dem Chinesischen, Malaiischen, Islamischen und Indischen Kulturkreis
gezeigt.
- In der Battle Box, dem ehemaligem Befehlsstand der
Alliierten in Singapur, wird der Fall der Stadt vor den anrückenden
Japanern dargestellt.
- Images of Singapore zeigt die lokale Geschichte sowie
Sitten und Gebräuche in der Stadt
- Das Singapore Philatic Museum zeigt seltene
Briefmarken aus Asien sowie Exponate zur Postgeschichte Singapurs
- Im "Live Turtle and Tortoise Museum" im Chinesischen
Garten kann man eine Vielzahl an Schildkröten sehen. Durch die große
Sammlung hat es das Museum geschafft, einen Eintrag im Guinness Buch
der Rekorde zu erhalten.
Denkmäler
- Das Wahrzeichen Singapurs, der Merlion, eine
Kombination aus Löwe und Fisch
- Eine Plakette markiert die Stelle, an der Sir Thomas
Stamford Raffles angeblich zum ersten Mal den Boden Singapurs betreten
hat.
- Das Lim Bo Seng Memorial gedenkt an den von den
Japanern im 2. Weltkrieg umgebrachten Kriegshelden Lim Bo Seng
Sonstiges
- Das Esplanade, ein 2002 eröffnetes Kulturzentrum in
Form einer Stinkfrucht, deswegen in Singapur besser bekannt unter den
Namen Durian.
- Die Insel Ubin (Pulau Ubin) nordöstlich der
Hauptinsel Singapurs ist im Gegensatz zum restlichen Singapur noch
beinahe komplett unbebaut und Naturbelassen. Die kleine Insel wird
häufig von Einheimischen für Wochenendausflüge und Fahrradtouren in die
Natur aufgesucht.
- Der Aussichtspunkt Mount Faber mit einen 360 Grad
Blick über Singapur. Eine Seilbahn verbindet den Berg mit Sentosa
- Die Haw Par Villa ist ein ehemaliger Vergnügungspark,
gestaltet nach Themen aus der chinesischen Mythologie
- Die Insel St. John’s ist Singapur vorgelagert und
bietet Ausflüglern Gelegenheit zum Baden und Wandern
- Die Pyramide am Empress Place beinhaltet eine
Zeitkapsel, die zum 50sten Geburtstag von Singapur im Jahre 2015
geöffnet werden soll
Formel 1
Das erste Formel-1-Rennen in Singapur fand am 28.
September 2008 auf dem Marina Bay Street Circuit statt. Es war
gleichzeitig das erste Nachtrennen in der Formel-1-Geschichte. Es
gewann Fernando Alonso.
Literatur
- Michael Hill, Kwen Fee Lian:The Politics of Nation
Building and Citizenship in Singapore., Routledge, 1995, ISBN
0-415-12025-X